Im Zeitraum von vier Jahren erfolgte der komplette Rückbau der ehemaligen Hausmülldeponie Saarburg. Das Gelände wurde in dieser Zeit völlig geräumt und in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt.
23 Deponien gibt es im Verbandsgebiet des A.R.T.. Aber nur vier dieser Deponien werden derzeit noch als Ablagerungsort genutzt. Alle anderen sind geschlossen oder befinden sich in der Nachsorge – einer kontinuierlichen Überwachung durch den A.R.T. Die Deponienachsorge ist eine Aufgabe des A.R.T. Denn für jede einzelne der 19 Altdeponien im ehemaligen Regierungsbezirk Trier ist der A.R.T. technisch und wirtschaftlich verantwortlich.
Regelmäßig werden daher im Rahmen des Monitorings bei allen Deponien Untersuchungen und Messungen durchgeführt, um den Zustand der Deponie zu beurteilen, sowie das Grundwasser im Umfeld analysiert. Modernste Technik stellt die kontinuierliche Überwachung jeder einzelnen Deponie sicher. Im Rahmen dieser Sicherungsmaßnahmen wurde bei der Deponie Saarburg festgestellt, dass die vor etwa 70 Jahren nach den damaligen Regeln der Technik gebaute Deponie einen Schutz des Erdreichs vor Kontamination nicht garantiert. Zudem sind die Rohre, die den unter der Deponie verlaufenden Klingenbach leiten sollten, im Laufe der Jahre eingebrochen. Eine Sanierung der Deponie von Grund auf wurde damit unausweichlich.
Doch wie soll man eine Deponie sanieren, in der hunderttausende Kubikmeter Abfall lagern? Die Sanierung vor Ort wäre mit extrem hohen Kosten verbunden und es könnte am Ende keine vollständige Abdichtung sichergestellt werden. Der A.R.T. hat deshalb nach einer Lösung gesucht, die für alle Beteiligten eine nachhaltige Behebung des Problems verspricht: Der Berg zieht um. Das gesamte Deponiematerial sowie sämtlicher verunreinigter Boden wird vollständig abgetragen und in einer nach modernstem Stand der Technik abgedichteten Deponie im Entsorgungs- und Verwertungszentrum (EVZ) Mertesdorf eingebaut.
Vier Jahre nach Beginn der Arbeiten steht fest: Die Entscheidung zur Umlagerung war goldrichtig. „Es gab nur wenige verlässliche Daten aus der Zeit der Errichtung der Deponie. In vielen Punkten mussten wir deshalb Annahmen treffen – vor allem was die ursprüngliche Geografie des Geländes und den Verlauf des Wassers unter dem Deponiekörper anbelangt.“ erläutert Hans-Gerhard Koch, der verantwortliche Projektleiter beim A.R.T. „Heute wissen wir, dass durch das Schiefergestein wesentlich mehr Wassereintritt erfolgte als von außen sichtbar war. Die tatsächliche Form des Kerbtals, so wie wir es jetzt nach dem Rückbau sehen, lässt außerdem vermuten, dass vor der Befüllung Teile des Schieferberges abgetragen und anderweitig „genutzt“ wurden; Aufzeichnungen hierzu gab es allerdings keine.“ Das ist auch der Grund, warum die vorher geschätzte Menge letztlich noch einmal deutlich überschritten wurde. Am Ende sind 975.000 Kubikmeter umgelagert worden.