Rund 90 % davon an die heimischen Werke der Vetropack Austria in Pöchlarn/Niederösterreich und Kremsmünster/Oberösterreich sowie der Stoelzle Oberglas in Köflach/Steiermark, der Rest an grenznahe Glaswerke in Nachbarländern.
Die Glasverpackungen werden von der Non-Profit-Organisation Austria Glas Recycling, einem Unternehmen der ARA, aus privaten Haushalten sowie Industrie- und Gewerbebetrieben gesammelt und bedarfsgerecht an die Glaswerke geliefert.
Dieses System – Sammlung und Verwertung von gebrauchten Glasverpackungen in der Glasindustrie – wurde in Österreich 1977 etabliert. Seither konnten knapp 8 Millionen Tonnen Altglas stofflich recycelt werden. Das sind etwa 25 Milliarden Glasverpackungen wie Gurken- oder Marmeladegläser, Parfumflacons und Weinflaschen. Glasverpackungen können unendlich oft bei gleichbleibender Qualität eingeschmolzen und neu geformt werden.
Dr. Harald Hauke, Geschäftsführer der Austria Glas Recycling, erläutert: „Ziel ist eine hohe Circular Material Use Rate, ein hoher Anteil an wiederverwendetem Material im Verhältnis zum gesamten Materialvolumen. Der Packstoff Glas ist sowohl für das 100%ige stoffliche Recycling – das Einwegsystem – als auch die Wiederbefüllung – das Mehrwegsystem – bestens geeignet.“ Das Material Glas bleibt bei beiden Prinzipien in dauerhafter Verwendung. Auf diese Weise kann ein hohes Kreislaufwirtschaftsniveau bei Glasverpackungen erreicht werden. Harald Hauke erklärt weiter: „Wichtig ist, jede leere Einweg-Glasverpackung zur Altglassammlung zu geben, dann ist sie Rohstoff für neue Glasverpackungen. Im Restmüll ist sie fürs Recycling verloren. Mehrweg-Glasverpackungen bringt man zum Handel und erhält das Pfand zurück.“
In Österreich wird etwa Bier, das in Glasflaschen angeboten wird, zu 78 % in Mehrwegflaschen gekauft. Über 80 % des Marktvolumens an Einweg-Glasverpackungen werden gesammelt und recycelt. Hierzulande hergestellte Glasverpackungen – Einweg- und Mehrweggebinde – bestehen im Durchschnitt über alle Formen und Farben zu 2/3 aus Altglas.
Der Nutzen von Glasrecycling ist beträchtlich: Je 10 % Altglas bei der Neuproduktion reduzieren 3 % Energieverbrauch und 7 % CO₂-Emissionen. Die jährliche Einsparung an elektrischer Energie entspricht dem Jahresbedarf von rund 58.000 Haushalten und verringert den CO₂-Footprint. Der hohe Einsatz von Altglas als Sekundärrohstoff anstelle von Primärrohstoffen spart jährlich über 250.000 Tonnen Rohstoffe und 260 Mio. kWh elektrische Energie.