Experten aus Politik und Entsorgungsbranche diskutierten über Möglichkeiten zum Ausbau der Kreislaufwirtschaft vor dem Hintergrund einer Krise mit hohen Energie- und Rohstoffpreisen. Mit Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) sowie den Landtagsabgeordneten Petra Högl (CSU), Martin Hagen (Partei- und Fraktionsvorsitzender FDP) und Albert Duin (FDP) war auch die bayerische Politik vor Ort vertreten.
Die Festrede hielt in diesem Jahr Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber. Glauber betonte: „Die aktuelle Lage auf der Welt zeigt unmissverständlich, wie wichtig ein verantwortungsvoller Umgang mit unseren wertvollen Ressourcen ist. Je schneller wir das fossile Zeitalter beenden, desto stärker bremsen wir auch den Klimawandel. Ein effizienter Einsatz von Ressourcen schafft Unabhängigkeit, senkt Kosten und schont gleichzeitig Umwelt und Klima. Unser Ziel ist die Schaffung einer effizienten Kreislaufwirtschaft der Zukunft. Dazu gehört beispielsweise die verstärkte Nutzung von Recycling-Baustoffen. Mit innovativen Technologien und Produktionsverfahren wollen wir die Rohstoffwende in Bayern weiter voranbringen. Diese Herausforderung können wir nur Hand in Hand meistern.“
VBS-Präsident Stefan Böhme hob in seiner Rede vor dem Hintergrund der schwierigen Wirtschaftslage hervor: Damit Kreislaufwirtschaft funktioniert, darf mit der produzierenden Industrie nicht ein unverzichtbarer Teil dieses Kreislaufs wegbrechen. Daher muss die Politik etwas gegen die derzeit dramatisch hohen Energiepreise unternehmen, um eine Schließung und Insolvenz vieler Unternehmen in Deutschland zu verhindern. VBS-Präsident Stefan Böhme sieht in der Krise zugleich aber auch eine Chance: „Finanzminister Lindner hatte kurz nach Beginn des Ukraine-Krieges erneuerbare Energien als Freiheitsenergien bezeichnet. Ich bin überzeugt, dass dies auch auf die Kreislaufwirtschaft übertragbar ist: Die moderne Abfallbehandlung leistet einen wichtigen Beitrag zur Sicherung unserer Freiheit. Rezyklate liefern schon heute einen nennenswerten Anteil an der Versorgung unserer Industrie. Die stetige Weiterentwicklung unserer Branche ist die Chance, die Importabhängigkeiten weiter zu verringern. Kreislaufwirtschaft ist kein Luxus, den wir uns in der Krise einfach mal sparen können – vielmehr ist sie ein unverzichtbarer Beitrag zur Bewältigung unserer Energie-, Rohstoff- und Umweltherausforderungen!“
Unabhängig von der aktuellen Krise fehlen der Branche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Besonders im Blick hat VBS-Präsident Böhme dabei die klimabewegte junge Generation: „Freitags für Klimaschutz zu demonstrieren ist gut – tagtäglich am Umwelt- und Klimaschutz mitzuarbeiten ist noch besser. Die mittelständisch geprägte private Entsorgungswirtschaft sucht motivierte junge Leute und bietet interessante Jobs, z.B. als LKW-Fahrer, Disponent oder Umweltingenieur.“
Als Vizepräsidenten wählte die Mitgliederversammlung erneut einstimmig Andreas Janka (J. Ehgartner GmbH, Geretsried). In den erweiterten Vorstand wurden gewählt:
Michael Buchheit, Frank Gärtner, Matthias Harms, Heiko Lesch und Markus Wittmann.