Jedes Jahr landen in Österreich über 1,4 Millionen Lithiumbatterien im Restmüll, statt in den dafür vorgesehenen Sammelboxen im Handel oder bei Altstoffsammelzentren. Wenn Lithiumbatterien jedoch im Restmüll entsorgt werden, können sie sich bereits bei kleinster Reibung entzünden und gefährliche Brände verursachen: in Mülltonnen, LKWs und Recyclinganlagen – aber auch in den eigenen vier Wänden. Seit Jahren nehmen Brände in Abfallwirtschaftsbetrieben massiv zu, und im Sommer spitzt sich die Lage aufgrund der erhöhten Brandgefahr noch weiter zu. Deshalb begrüßt der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) die Kampagne „Her mit leer“ mit Bundesministerin Leonore Gewessler. Dabei geht es um die richtige Entsorgung von Batterien bzw. Elektroaltgeräten (EAG). Neben dem Klimaschutzministerium sind die EAK (Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle), der Fachverband Elektro- und Einrichtungsfachhandel (WKO) sowie der Gemeindebund daran beteiligt.
Falsch entsorgte Batterien gefährden Menschenleben
Eine aktuelle, repräsentative Studie belegt, dass nur zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher darauf achten, Problemstoffe wie Lithiumbatterien richtig zu entsorgen. Während 80 Prozent der über 60-Jährigen dies tun, sind es bei den unter 30-Jährigen lediglich 44 Prozent. Gabriele Jüly, Präsidentin des VOEB: „Den Wenigsten ist bewusst, dass sie mit jeder falsch entsorgten Lithiumbatterie Menschenleben gefährden. Denn Lithiumbatterien im Restmüll führen beim Abtransport oder in den Anlagen immer wieder zu Bränden – gerade jetzt im Sommer ist die Brandgefahr und somit das Risiko für unsere Mitarbeiter besonders hoch.“
Verschwendung von Ressourcen
In Österreich werden nur 45 Prozent der Batterien korrekt recycelt. Branchenvertreter und Verbände fordern daher schon länger eine Erhöhung der Recyclingquote auf 65 Prozent bis 2025. Werden Batterien nicht fachgerecht entsorgt, geht eine große Menge an wertvollen Sekundärrohstoffen, wie Aluminium, Kobalt oder Lithium aus dem Stoffkreislauf verloren. „Das ist eine Verschwendung von Wertstoffen. In Zeiten von Ressourcenknappheit ist das mit Umweltschutz nicht zu vereinbaren“, ergänzt Jüly. Lithiumbatterien befinden sich zum Beispiel in blinkenden Kinderschuhen, Tablets, Stabmixern, singenden Grußkarten oder Gartengeräten. „Viele Menschen wissen gar nicht, in welchen Geräten Lithiumbatterien verbaut sind – diesbezüglich ist die Aufklärungsarbeit der Kampagne eine dringende Notwendigkeit“, schließt Jüly.