Enge Versorgungssituation beeinflusst weiterhin die Preise

Die Weltrohstoffpreise zogen im März 2021 auf Dollar-Basis gerechnet um 3,2 % erneut an. Infolge der leichten Abwertung des Euro zum US-Dollar fiel der Anstieg in Inlandswährung mit 4,9 % etwas höher aus.

Unverändert ist bei einigen Industrierohstoffen die Versorgungssituation eher eng. Der jetzt bis Mitte April verlängerte Lockdown verstärkt in vielen Abnehmerbranchen von Industrierohstoffen die Sorge, dass die Covid-19-Pandemie die Wirtschaft bis in das Jahr 2022 hinein beeinflussen wird. Zuletzt wurden die Prognosen für das Wirtschaftswachstum deutlich zurückgenommen. Die Weltrohölmärkte standen im Februar und März 2021 im Bann der OPEC-Beschlüsse: Die Kürzung der Fördermenge um gut 1,4 mbd (= million barrel per day) soll bis in den April hinein weiter Bestand haben. Nach dem Nachfrageeinbruch im Jahr 2020 wird nun ein Anstieg von rund 6 mbd erwartet. Dieser wird auch größtenteils von der OPEC gedeckt werden.

Insgesamt dürfte die Fördermenge im März 2021 noch leicht über dem im ersten Quartal 2021 notwendigen Bedarf gelegen haben. Von daher bewirkte die Förderkürzung eine Stabilisierung des Preisniveaus, zumal witterungsbedingt größere Fördereinbußen in den USA verzeichnet wurden. Die IKB erwartet für den Rohölpreis bis Mitte 2021 eine Bewegung um die Marke von 62 US-$/Barrel Brent. Zum Jahresende dürften sich die Preise in Richtung 70 US-$/Barrel Brent bewegen. Das aktuelle Säbelrasseln zwischen dem Iran und den USA kann allerdings immer mal wieder zu temporären Preisausschlägen führen. Dagegen dürfte der Erdgaspreis im zweiten Quartal 2021 leichter notieren, nachdem er im November 2020 wieder die Marke von 4.000 €/TJ überschritten hat. Dieser dürfte bis Mitte 2021 um die Marke von 4.200 €/TJ oszillieren.

Stahlpreise

Die Weltrohstahlproduktion zog bis Ende Februar 2021 im Vorjahresvergleich um 6,6 % an, für das Gesamtjahr sollte der Anstieg geringer ausfallen. Die höchsten Zuwächse ver- zeichnet China mit 12,9 %. In der EU, den USA und Japan war die Erzeugung weiterhin rückläufig. Der Anstieg der Stahl- und Schrottpreise hat sich im März 2021 fortgesetzt. So verteuerten sich aufgrund hoher Nachfrage bei knappem Angebot Warmbreitband und verzinkte Bleche im Schnitt um rd. 8 %. Die Erzpreise konsolidierten auf hohem Niveau, die Preise für Emissionszertifikate stiegen weiter. Tendenz: Die IKB erwartet im zweiten Quartal 2021 eine Entspannung bei den Schrottpreisen, bei den Stahlpreisen eine weitere Belebung.

Aluminiumpreise

Die weltweite Produktion von Primäraluminium stieg bis Februar 2021 um 3 %. Für das laufende Jahr erwartet die IKB einen Ausstoß von 65,7 Mio. t und rund 13 Mio. t Recyclingaluminium bei einem stärker anziehenden Aluminiumverbrauch. Die Lagerbestände erhöhten sich im Verlauf des März an LME und SHFE. Allerdings ist im Verlauf des Jahres 2021 mit einem weiteren Abbau der Börsenbestände zu rechnen. Impulse kommen vor allem aus dem Trend zur E-Mobility und dem Bausektor. Die investive Nachfrage sank im März 2021 um rund 38 %. Tendenz: Bis Mitte 2021 bewegen sich die Primäraluminiumpreise in einem Band von +300 US-$ um 2.200 US-$/t, die Preise für Aluminium Alloy oszillieren ebenfalls um dieses Niveau.

Kupferpreise

Im Jahr 2020 blieb die globale Kupferminenproduktion stabil, während der Kupferverbrauch um 2,2 % anzog. Infolgedessen lief ein Angebotsdefizit von 560.000 t auf. Für das Gesamtjahr 2021 ist von einem Angebotsdefizit von rund 0,1 Mio. t auszu- gehen. Die Kupfervorräte an den Börsen sind stark gestiegen. Die IKB erwartet für 2021 eine auf gut 25 Mio. t anziehende Raffinadeproduktion sowie einen im mindestens gleichen Umfang steigenden Verbrauch. Voraussetzung ist, dass die Minenerweiterungen wie geplant umgesetzt werden und keine Pandemie-bedingten Produktionsausfälle auftreten. Die investive Nachfrage sank im März 2021 sehr deutlich um 52 %. Tendenz: Die IKB erwartet bis Ende Juni 2021 weiter eine Bewegung um die Marke von 9.000 US-$/t in einem Band von 800 US-$.

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