Künftig sollen pro Jahr rund 170.000 Megawattstunden (MWh) Wärme über eine sechs Kilometer lange Anschlussleitung in die Fernwärmeschiene Saar eingespeist werden.
Die Notwendigkeit dazu ergebe sich unter anderem wegen des erst vor wenigen Wochen verabschiedeten Kohleverstromungsbeendigungsgesetzes (KVBG). Für die dadurch in einigen Jahren nicht mehr zur Verfügung stehenden Wärmemengen aus dem STEAG-Kraftwerk in Völklingen-Fenne habe mittelfristig ein Ersatz gefunden werden müssen.
Die Nutzung der in der AVA Velsen durch die dortige Abfallverwertung anfallenden Wärme sei aber nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern bringe auch Vorteile für Klima und Umwelt.
Bereits heute stammten 99 Prozent der Heizwärme und des warmen Wassers, mit der die Fernwärmeschiene Saar (FVS) ihre mehr als 13.500 Kunden entlang des 660 Kilometer langen Leitungsnetzes versorgt, aus klimafreundlicher Abwärmenutzung oder aus Energieerzeugung nach dem ressourcenschonenden Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).
Für den Ausbau der Abfallverwertungsanlage Velsen zu einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage und den Bau einer Anschlussleitung an das bestehende Fernwärmenetz des FVS investieren die Partner nach eigenen Angaben bis zu 20 Millionen Euro. Wie hoch eine mögliche öffentliche Förderung ausfallen könnte, stehe noch nicht fest. Sicher sei hingegen, dass mit den jährlich ausgekoppelten 170.000 MWh Wärme die Klimabilanz der Fernwärmeversorgung an der Saar sich noch einmal verbessern wird.
Der Baubeginn des Projekts ist für das erste Quartal 2021 vorgesehen. Die Fertigstellung soll dann bis zur Heizperiode 2022/23 erfolgen.