Dort informierte er sich über ein von WUD entwickeltes Heizkraftwerk, das Wärme und Strom herstellen kann und ausschließlich mit regional gesammeltem Altholz betrieben wird.
Das Völklinger Unternehmen übernimmt dabei den Bau und Betrieb der Anlage, sammelt das Altholz überwiegend im Saarland und bereitet es im eigenen Werk zu Holzhackschnitzelgut auf, beliefert die Heiz-Anlage damit, rechnet die Leistung mit dem Kunden ab und entsorgt die Asche fachgerecht.
Umweltminister Jost zeigte sich von diesem geschlossenen Wertstoffkreislauf beeindruckt. Dieses System entspreche der Idee des Kreislaufwirtschaftsgesetzes und sorge dafür, dass der Wertstoff Altholz lokal gesammelt und lokal verwertet werden könne. Wie WUD-Chef Sascha Morschett erläuterte, wurde das Holzhackschnitzelgut bisher mit LKW nach Nordrhein-Westfalen gefahren, um dort in Heizkraftwerken verfeuert zu werden. Diese langen Transportwege verschlechterten die Ökobilanz des Brennstoffs entsprechend. Mit der neuen Anlage könne das Altholz jetzt tatsächlich klimaneutral zur Energieerzeugung eingesetzt werden, erklärte Morschett.
WUD betreibt am Standort in Völklingen als nach eigenen Angaben letzter großer Mittelständler der Region die derzeit einzige Altholz-Aufbereitungsanlage. Das Altholz stammt größtenteils von Transportverpackungsmaterialien der saarländischen Industrie, beispielsweise unbehandelten Einwegpaletten. Der Wertstoff Holz wird sortiert, mehrfach zerkleinert, von Fremdkörpern wie Nägeln, Klammern oder Verpackungsfolie vollautomatisch getrennt.
Als Hackschnitzelgut wird der Brennstoff in einem von WUD selbst entwickelten Container an die Heiz-Anlage beim Kunden gefahren und dort angeschlossen. Dadurch entfällt das Vorhalten eines Brennstoffbunkers beim Kunden. Sensoren können messen, wie der Füllstand im Container ist und automatisch eine neue Lieferung im WUD-Logistikzentrum bestellen, die dann pünktlich geliefert wird. Die gesamte Anlage entspricht den strengen Brandschutzvorschriften des Saarlandes in vollem Umfang.
Umweltminister Jost unterstrich beim Besuch, dass diese Entwicklung ein hilfreiches Instrument sein könne, um den Einsatz von Holz als klimaneutralem Brennstoff auch im Saarland weiter zu verbreiten. Besonders mit Blick auf die sehr großen Mengen an Schadholz im Saarforst durch Borkenkäfer bei Fichte, Buche und inzwischen auch Eichen, sei dieses Technik interessant. Wie WUD-Chef Sascha Morschett erläuterte, könne diese Anlage ab einer Leistung von einem Megawatt auch Strom erzeugen, zudem sei der Brennstoff ganzjährig verfügbar und die Anlage dank doppelt ausgelegter Technik jederzeit betriebsbereit.
Aktuell betreibt WUD die Pilotanlage zur Verbrennung selbst gesammelter und selbst aufbereiteter Althölzer in Völklingen. Mit der erzeugten Energie werden eine sehr große Distributionshalle sowie ein Verwaltungstrakt geheizt. Da die Investitions- und die Betriebskosten der Anlage bei WUD als Betreiber bleiben, könnte die Wärmegewinnung besonders für die Beheizung von Mehrzweckhallen bei Kommunen interessant sein, da die Investition nicht den kommunalen Haushalt belastet.