Das Ergebnis zeige, dass Recyclingkunststoffe immer mehr zu einer Alternative werden und wichtiger Rohstoff für neue Kunststoffprodukte sind. 12,3 Prozent der Kunststoffverarbeitungsmenge werden heute durch Rezyklate gedeckt (Gesamtmenge 14,4 Mio. Tonnen, davon 1,8 Millionen Tonnen Rezyklate); diese finden laut Studie in allen Anwendungsbereichen ihren Einsatz.
Die aktuellen Zahlen zeigten darüber hinaus, dass stoffliche und energetische Kunststoffverwertung hierzulande weiter auf hohem Niveau funktionieren: So sein im vergangenen Jahr 99 Prozent der Kunststoffabfälle in Deutschland verwertet worden. Mit der vorgelegten Studie liege ein durchgängiges und nahezu einmaliges Stoffstrombild von der Produktion bis zur Verwertung der Kunststoffe und des Wiedereinsatzes von Rezyklaten vor. Dieses lieferte eine wichtige Grundlage für die Kreislaufwirtschaftsdiskussion und die Entwicklung von geschlossenen Kreisläufen im Kunststoffbereich.
BDE-Präsident Peter Kurth erklärt: „Das Stoffstrombild Kunststoffe 2017 setzt inhaltlich die richtigen Akzente und greift dabei auch die aktuellen Entwicklungen auf. So behandelt diese Studie erstmals den Anteil von Rezyklaten an der gesamten Kunststoffproduktion und beweist damit eindrucksvoll, dass Recyclingrohstoffe bei der Kunststoffproduktion den Primärmaterialien in nichts nachstehen. Die Studie belegt, dass Rezyklate eine wirkliche Alternative zu Primärrohstoffen sind und unterstreicht damit, dass Stoffstromkreisläufe bei Kunststoffen möglich sind, die diesen Namen auch verdienen.“
Die Zahlen aus dem Stoffstrombild zur Kunststofferzeugung, -verarbeitung und -verwertung im Detail: In Deutschland wurden im vergangenen Jahr rund 21,8 Millionen Tonnen Kunststoff erzeugt, darunter waren 1,9 Millionen Tonnen Rezyklate. Zur Herstellung von Kunststoffprodukten wurden 14,4 Millionen Tonnen eingesetzt, wovon wiederum 1,8 Millionen Tonnen aus Rezyklaten bestanden. Die Kunststoffabfallmenge betrug im gleichen Jahr rund 6,2 Millionen Tonnen. Mehr als 99 Prozent wurden wie folgt verwertet: 46,5 Prozent werkstofflich, ein Prozent rohstofflich und 52 Prozent energetisch. Die werkstoffliche Verwertung erreichte im Jahr 2017 ihren bisher höchsten Wert und liegt mit ca. 2,8 Mio. Tonnen um rund 125 Prozent über dem Wert von 1994.
Für die Erhebung mit dem Titel „Stoffstrombild Kunststoffe in Deutschland 2017“ wurden mehr als 2.000 Unternehmen aus Kunststofferzeugung, -verarbeitung und -verwertung befragt sowie amtliche und weitere Statistiken herangezogen. Erstellt wurde die Studie von der Conversio Market & Strategy GmbH, Auftrag-gebersind die BKV GmbH sowie PlasticsEurope Deutschland, BDE, bvse, Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA, Industrievereinigung Kunststoffverpackungen, Kunststoffrohrverband, Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt, Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industriesowie die IG BCE – Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie.