Chemische und physikalische Prozesse wandeln flüssige Abfallstoffe wie Säuren, Laugen und Öl-Wasser-Gemische in sauberes Wasser um. Mikroorganismen führen die Endreinigung durch. Acht Millionen Euro hat das Unternehmen eigenen Angaben zufolge in die Hightech-Anlage investiert. Jährlich können bis zu 25.000 Tonnen Abfall aufbereitet werden.
Aus alt mach neu – und besser!
Nach diesem Motto habe Saubermacher die im Juni 2017 bei einem Brand schwer beschädigte CP-Aufbereitungsanlage (chemisch-physikalische) für die Behandlung problematischer flüssiger Abfallstoffe gemäß höchster Umweltstandards völlig neu aufgebaut. „Unser Fokus lag nicht nur auf der Verwendung modernster technischer Systeme, sondern auch auf die Bedürfnisse unserer AnrainerInnen. Wir haben viele Arbeitsschritte vom Außenbereich in geschlossene Hallen verlegt. Auch die Abluftreinigungsanlage wurde komplett erneuert und auf den aktuellen Stand der Technik gebracht“, erklärt Hans Roth, Gründer von Saubermacher. Gemäß Zero Waste, der Leitidee des Unternehmens, habe sich Saubermacher zum Ziel gesetzt, möglichst viele Reststoffe zu verwerten.
„Dabei spielt neben der Technik das Know-how unserer MitarbeiterInnen eine zentrale Rolle“, erläuterte Gerhard Ziehenberger, Technikvorstand Saubermacher. „Beispielsweise setzen wir gewonnene Restbestandteile wie Altöl oder ölhaltige Konzentrate als Ersatzbrennstoff in der Zementindustrie ein. Das schont wertvolle Primärrohstoffe und senkt den CO2-Ausstoß“, so Ziehenberger. Nach nur zwölf Monate Bauzeit startet jetzt der Vollbetrieb.
Millionen-Investition wertet Standort auf
Acht Millionen Euro hat das Unternehmen für die Neugestaltung investiert. Das sichert sowohl die fachgerechte Entsorgung für Industrie- und Gewerbebetriebe in der Steiermark als auch im Zentralraum Österreich. „Diese Investition ist nicht nur Ausdruck der Leistungsfähigkeit und Innovationskraft der steirischen Wirtschaft, sondern auch ein starkes Signal für die wirtschaftliche Dynamik der Region“, betonte Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer. „Besonders wichtig ist für mich auch die langfristige Sicherung qualifizierter Arbeitsplätze.“
Für Mario Abl, Bürgermeister der Stadt Trofaiach, ist der Saubermacher Standort „ein Garant für die Wertschöpfung in der Region und ein Beleg für das gute Miteinander von Wirtschaft und Gemeinde. Trofaiach und Saubermacher sind beide zukunftsorientiert, da passt vieles zusammen“.
Jährlich fallen in Österreich rund 300.000 Tonnen Industrieabwässer an. Die CP-Anlage ist so ausgelegt, dass sie auch die in ihrer Zusammensetzung immer komplexer werdenden flüssigen Abfallstoffe aufbereiten und auch kurzfristig auftretende Mengensteigerungen flexibel behandeln kann.
Mit Kalk, Schwerkraft und Bakterien zu sauberem Wasser
Mittels Neutralisation, Eindampfanlage, Ultrafiltration und biologischer Nachbehandlung könnten sämtliche organische und anorganische Flüssig-Abfälle aufbereitet werden. Die Abwässer werden chemisch behandelt, etwa durch Kalk zur Neutralisation von Säuren, sowie physikalisch, zum Beispiel durch Destillieren von Gemischen oder die Nutzung der Schwerkraft in Zentrifugen zur Trennung von Flüssigkeiten und Feststoffen. Am Ende reinigen Bakterien die Wässer soweit, dass sie über die Einleitung in das Kanalnetz wieder in den natürlichen Wasserkreislauf integriert werden können.
Die CP-Anlage sei die größte innerhalb der Saubermacher-Gruppe und Herzstück des Standortes in Trofaiach. Am Freitag, den 14. September, wurde die Anlage gemeinsam mit KundInnen und WegbegleiterInnen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sowie den BürgerInnen der Stadtgemeinde Trofaiach – Saubermacher veranstaltete für die TrofaiacherInnen ein Umweltfestival mit Führungen durch den Standort, Leistungsschau und Kinderprogramm – feierlich eröffnet. Der gesamte Standort wurden von Pfarrer Johannes Freitag gesegnet.
Zusätzlicher Schutz für die Umwelt
Saubermacher sorgt bei seinen Betriebsanlagen auch für ausreichend Grünflächen. Am Standort in Trofaiach wurden nun Bienen der Rasse Carnica angesiedelt, die in eigens dafür gestaltete 1.100-Liter-Abfallcontainer untergebracht sind. Mit zehn Völkern leistet das Unternehmen einen weiteren Beitrag zum Erhalt der Bienen und produziert zudem bis zu 300 Kilogramm feinsten Blütenhonig pro Saison.