„Laut dem 13. Fünf-Jahresplan soll die Recyclingquote in China auf 35 Prozent anwachsen. Darüber hinaus soll knapp die Hälfte des Abfalls in Zukunft verbrannt werden. Somit bewegt sich China weg von der Deponierung, des heutigen Hauptentsorgungsweges“, erläuterte Denz. Hierfür geht die chinesische Regierung von knapp 38 Milliarden Dollar Investitionsvolumen aus. Zur Modernisierung der Abfallwirtschaft greift China bisher stark auf deutsche Technik zurück.
China ist die Nummer 2 der Abnehmerländer deutscher Abfall- und Recyclingtechnik. Unangefochten auf Platz eins liegen die USA mit 492 Millionen Euro, gefolgt von China mit einem Exportvolumen von 412 Millionen Euro. Chinesische Importe von Abfalltechnik nach Deutschland weisen Wachstumssteigerungen von 55 Millionen Euro pro Jahr auf. „China möchte eben nicht nur die eigene Kreislaufwirtschaft modernisieren, sondern auch eigenes Know-How erlangen und auf dem Weltmarkt zur Verfügung stellen“, berichtet Denz.
China holt bei Patenten auf
„Nimmt man Patenzahlen als Indikator für die Innovationsfähigkeit, sieht man, dass Deutschland nach Japan und den USA international auf Platz drei der Innovationsfähigkeit lag. Aber China holt mit Wachstumsraten von 13 Prozent pro Jahr deutlich auf“, fügte Denz hinzu. Bis Mitte 2017 war China das wichtigste Importland weltweit für bestimmte Abfälle. Dies galt aus deutscher Sicht vor allem für Kupfer und Kunststoffe. Nach China wurden allein im Jahr 2016 recycelte Kunststoffe im Wert von rund 167 Millionen Euro exportiert. Dies hat sich mit dem Importverbot im Jahr 2017 für bestimmte Kunststoffe oder Alttextilien geändert.
Stärkere Umweltbehörde
Neu ist auch, dass der chinesische Staat Ernst macht mit der Durchsetzung von Umweltauflagen. Einer VDMA-Umfrage aus dem Januar 2018 unter chinesischen Tochterunternehmen europäischer Firmen zufolge gaben 18 Prozent an, dass sie umweltbehördlich überwacht wurden. Neun Prozent mussten Umwelttechnik nachrüsten – mit Investitionen bis zu 750.000 Euro.