Das Zollfahndungsamt Essen hat den Weg über die thermische Verwertung gewählt, nachdem das Kokain auf seinem Weg zu einem Discounter, verpackt in Bananenkisten, entdeckt wurde. Nach Angaben von RWE ging im MHKW damit Ware im Wert von 1,8 bis 3 Millionen Euro in Rauch auf.
Der Zoll schaut Unternehmensangaben zufolge durchaus öfters vorbei. So wären in der Vergangenheit auch Kaffee und Zigaretten verbrannt worden. Dennoch bliebe dieser Kunde ein Exot für das Müllheizkraftwerk, denn den Löwenanteil der Lieferungen stellten – zumindest bis 2014 – die Karnap-Städte Bottrop, Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck und Mühlheim an der Ruhr. Als die Verträge ausliefen, musste RWW eigenen Angaben zufolge an einem neuen Konzept feilen. Inzwischen würden aber über 50 unterschiedliche Kunden das Kraftwerk beliefern, so Dr. Christoph Schlechter, Leiter des MHKW Karnap, darunter eben auch der Zoll. Insgesamt wolle man die in 2014 erreichte Kapazität der Anlage von circa 670.000 Tonnen Müll pro Jahr 2016 auf über 700.000 Tonnen steigern.