Derzeit sind die 80 deutschen energetischen Verwertungsanlagen nach Angaben ihrer Betreiber voll ausgelastet. Dies soll tendenziell auch mindestens mittelfristig so bleiben. Industrielle Marktteilnehmer und Kommunen sehen sich daher mit steigenden Verwertungspreisen konfrontiert und müssen dies in ihre Planungen einbeziehen.
Der Vorsitzende des Sachverständigenrates für Umweltfragen, Prof. Martin Faulstich, machte dabei deutlich, dass neben den schon bestehenden auch neue Stoffströme den Verbrennungsanlagen zugeführt werden könnten. „EU-weite Bemühungen zur Verminderung der Deponierung, Auswirkungen der Gesetze zur Energiewende in Deutschland oder das geplante Verbot der landwirtschaftlichen Verwertung von Klärschlamm sorgen für weitere Brennstoffe für die energetische Verwertung. Auch die zunehmende Verstädterung sowie ein verstärkter Zuzug mit entsprechenden Folgen einer potentiellen Erhöhung der Abfallmenge zur energetischen Verwertung werden für weitere Nachfrage sorgen“, erläuterte Faulstich.
Für den Präsidenten der DGAW, Thomas Obermeier, steht fest, dass sich Industrie und Kommunen auf diese Entwicklung einstellen müssen. Auch sieht er in steigenden Preisen für die energetische Abfallverwertung eine Unterstützung der Recyclingpolitik der Bundesregie-rung: „Kreislaufwirtschaft und energetische Abfallbehandlung sind auch in Zukunft kein Wi-derspruch. Steigende Verbrennungspreise bedeuten eindeutig mehr Spielraum für effiziente und hochwertige Recyclingverfahren.“