Nordrhein-Westfalens Verbraucherschutzminister Johannes Remmel, hat die Bundesregierung zum Handeln gegen die weiterhin hohe Lebensmittelverschwendung aufgefordert. „Mehr als elf Millionen Tonnen an essbaren Lebensmitteln werden in Deutschland jedes Jahr weggeworfen. Dies ist nicht nur aus moralischen Gründen zu beklagen in einem Land zwischen reich gedeckten Esstischen und den Tafeln für die Armen. Verbraucherinnen und Verbraucher haben gleichzeitig auch finanzielle Einbußen“, kritisierte Minister Johannes Remmel anlässlich der Sitzung des Runden Tisches „Neue Wertschätzung für Lebensmittel“ in NRW.
„Der Bundeslandwirtschaftsminister darf nicht länger die Hände in Schoß legen. Wir brauchen endlich eine nationale Strategie, um diese immense Lebensmittelverschwendung einzudämmen und zusätzlich eine bundesweite Koordinierungsstelle“, forderte Remmel. Es sei eine ökonomische, ökologische und soziale Fehlentwicklung, wenn Lebensmittel anstatt auf dem Teller in der Tonne landen würden. „Wir müssen diese Wegwerfkultur von Lebensmitteln beenden. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, an der Produktion und Handel ebenso mitwirken müssen wie Verbraucherinnen und Verbraucher“, so der Minister.
Weltweit wird nach Berechnungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen rund ein Drittel der erzeugten Nahrungsmittel weggeworfen, das entspricht rund 1,3 Milliarden Tonnen im Jahr, in Europa sind es jährlich etwa rund 280 bis 300 Kilogramm pro Person. Zwischen 13 bis 20 Prozent der negativen Umweltauswirkungen des Lebensmittelkonsums in Deutschland lassen sich den Lebensmittelverlusten zurechnen.