Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) beruft sich dabei auf eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC, die PwC im Auftrag der DUH erstellt hat.
PwC verdeutlicht ihr Studienergebnis anhand eines Beispiels: Für 1.000 Liter abgefülltes Bier in vermeintlich leichten Aluminium-Dosen braucht man 46 kg Aluminium. Wenn man das Bier in Glas-Mehrwegflaschen abfüllt, braucht man nur 26 kg Rohstoffe – also nur gut die Hälfte.
Doch nicht nur das Gewicht spielt eine Rolle. So stellt die Studie fest, dass gerade bei Sammelquoten, Recyclingquoten und Recyclingqualität Pfandsysteme dualen Systemen haushoch überlegen sind. In den dualen Systemen wird nur rund die Hälfte der PET-Flaschen gesammelt. So werden im Einweg-Pfandsystem und im Mehrweg-Pfandsystem 99 Prozent der Flaschen gesammelt – also rund doppelt so viel.
Noch schlechter schneidet das Recycling der dualen Systeme im Vergleich zu den Mehrwegflaschen ab. Während in Pfandsystemen 85 bis 99 Prozent der Flaschen und Dosen recycelt werden, werden in den dualen Systemen weniger als ein Drittel der PET-Einwegflaschen und nur knapp 40 Prozent der Getränkekartons recycelt.
Durch höhere Sammelquoten und höhere Sortenreinheit der gesammelten Getränkeverpackungen bieten Pfandsysteme gegenüber der Sammlung in der gelben Tonne aber auch ein anspruchsvolleres Recycling. So werden beispielsweise nur PET-Flaschen aus den Pfandsystemen für sogenanntes bottle-to-bottle-Recycling eingesetzt.
Durch die sehr hohen Sammelquoten – zwischen 96 und 99 Prozent – tragen Pfandsysteme im Gegensatz zum Grüner- Punkt-System darüber hinaus sehr effektiv zur Reduzierung des Litterings von Getränkeverpackungen bei, heißt es in einer Pressemitteilung des DUH.
Die DUH erhofft sich von der vorliegenden Studie, dass sie politischen Entscheidungsträgern eine fundierte Basis für die dringend notwendige Verbesserung der deutschen Getränke-Verpackungssysteme liefert, so dass sich die dramatisch sinkende Mehrwegquote wieder stabilisieren kann.
Die Studienautoren schlagen als wichtigen ersten Schritt eine verbraucherfreundlichere Kennzeichnung von Mehrweg- und Einweggetränkeverpackungen vor. Kommunikationskampagnen könnten die Transparenz des Systems für Konsumenten weiter erhöhen.
Am wirksamsten allerdings wäre die Einbeziehung weiterer Getränkesegmente (z.B. Fruchtsaft) in die Pfandpflicht und eine Lenkungsabgabe auf ökologisch nachteilige Verpackungen. Dafür setzt sich die Deutsche Umwelthilfe schon seit längerem ein. Bisher jedoch vergeblich.