Nach Angaben des Fachverband Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel (FKN) war Deutschland vor 20 Jahren das erste Land der EU, in dem Getränkekartons aus Haushalten gesammelt und recycelt wurden. Gerade einmal 6.000 Tonnen kamen 1992 zusammen. Während sich die erfassten Mengen und die Recyclingquoten in Deutschland seit einigen Jahren laut FKN auf hohem Niveau (2013: circa 130.000 Tonnen) eingependelt haben, holen viele EU-Länder mit großen Schritten auf. Seit Beginn der europaweiten Sammelaktivitäten konnte die Erfassungsmenge um durchschnittlich zehn Prozent pro Jahr gesteigert werden.
Auch in Luxemburg und Belgien werden danach inzwischen 70 Prozent und mehr erreicht. Nicht viel weniger seien es beispielsweise in der Slowakei und Norwegen. Es gebe aber auch heute noch Länder, in denen keine Strukturen zur Sammlung und stofflichen Verwertung von Getränkekartons existieren oder noch viel Aufbauarbeit zu leisten ist. Bis zum letzten Jahr war das laut Verbandsangaben auch in der Schweiz der Fall: Auf Initiative von Tetra Pak, SIG Combibloc und Elopak und mit Unterstützung von Gemeinden, Entsorgern, Einzelhändlern und Bürgern vor Ort wurden im Rahmen von Pilotprojekten bereits 35 Sammelstellen in 7 Kantonen eingerichtet. Ziel sei es, die Sammlung auf die gesamte Schweiz auszudehnen.
„Voraussetzung für ein qualitativ hochwertiges Recycling von Getränkekartons sind effiziente Sammel- und Sortiersysteme“, erklärt Michael Brandl, Geschäftsführer des FKN. Die Hersteller von Getränkekartons hätten deshalb ein großes Interesse daran, die Sammlung voranzubringen – auch dort, wo es zur Erfüllung gesetzlicher Recycling-Vorgaben nicht notwendig ist, Getränkekartons zu erfassen.