Bei der künstlichen DNA handele es sich um eine Markierungsflüssigkeit. Bei ihrer Herstellung würden verschiedene Basen so kombiniert, dass ein unverwechselbares Muster entstehe, erläutert die Telekom. Auf diese Weise könne das behandelte Kabel und sogar der Dieb, der mit dem Kabel in Berührung komme, identifiziert werden.
„Wir begegnen damit gezielt und präventiv Angriffen auf die kupfergebundene Kommunikationsinfrastruktur. Wir setzen darauf, dass der DNA-Einsatz Diebe abhält. Außerdem geben wir den ermittelnden Behörden so die Möglichkeit, aufg efundenes Diebesgut als Eigentum der Deutschen Telekom zu identifizieren“, sagtManfred Strifler, Leiter Sicherheits- und Business Continuity Management der Deutschen Telekom.
„Die künstliche DNA durchdringt das Material, so dass selbst beim Verbrennen des Mantels am Kupfer Rückstände der DNA erhalten bleiben. Wir legen also eine Spur, die eindeutig zu uns zurückverfolgt werden kann“, erläutert Rüdiger Caspari, Leiter Technische Infrastruktur der Niederlassung Nordost der Telekom, die Funktionsweise. Für den Dieb sei von außen nicht erkennbar, ob ein Kabel mit künstlicher DNA markiert wurde oder nicht. Das gezielte Suchen nach äußerlich erkennbarer Markierung werde so erschwert und das Risiko, markiertes Material zu stehlen, erhöhe sich für die Täter drastisch.
Ein einziges unbeschädigtes Molekül reicht laut Telekom für eine Analyse und somit für den Nachweis der Tat und die Überführung des Täters aus. Durch die Entfernung des Kabelmantels bestehe für den Täter das Risiko, mit der künstliche DNA in Berührung zu kommen. Er könne dann mit der Tat, dem Diebesgut oder dem Tatort in Verbindung gebracht werden. Spuren der künstlichen DNA würden trotz intensiven Waschens längerfristig nachweisbar bleiben.