Weltweiter Markt für „Waste to Energy“ boomt weiter

Der weltweite Waste-to-Energy-Markt wächst auch in Zeiten der Euro-Krise kräftig weiter. Derzeit werden laut einer ecoprog-Studie weltweit jährlich rund 6,1 Milliarden Euro in Neubau, Modernisierung und Instandhaltung von Müllverbrennungsanlagen investiert. Bis 2016 werde diese Summe weiter steigen.

Derzeit seien weltweit rund 2.150 thermische Abfallverwertungsanlagen in Betrieb. Sie könnten knapp 250 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr behandeln. Bis 2016 würden rund 250 neue Waste-to-Energy-Anlagen (WtE) mit einer Kapazität von rund 70.000 Tonnen pro Jahr in Betrieb gehen. In Neubau, Modernisierung und Instandhaltung der WtE-Anlagen würden bis 2016 rund 7,2 Milliarden Euro investiert werden. Das geht aus der neu erschienene Multi-Client-Studie „Waste to Energy 2012/2013“ von ecoprog hervor.

Der dynamische Neubaumarkt für Müllverbrennungsanlagen resultiere aus der zunehmenden Raumnot in wirtschaftlichen Ballungszentren auf der ganzen Welt. Immer weniger Flächen stünden dort für die Abfalldeponierung zur Verfügung. Häufig unterbinde auch die lokale Immobilienwirtschaft, dass größere Flächen als Deponien genutzt würden.

In China ist dieser Prozess laut ecoprog derzeit am stärksten ausgeprägt. Im Reich der Mitte würden bereits seit Jahren mehr Verbrennungskapazitäten in Betrieb genommen als in jedem anderen Land der Erde. Zwischen 2012 und 2016 würden in China vermutlich abermals Kapazitäten von rund 40 Millionen Jahrestonnen neu in Betrieb gehen. Das sei ein neuer Rekord und mehr als die Hälfte des gesamten weltweiten Zubaus.

Monetär bleibt EU-Markt weltweit am bedeutensten

In Europa würden im gleichen Zeitraum rund 21 Millionen Jahrestonnen Kapazität neu in Betrieb genommen. Das sei weit weniger als in China, monetär bleibe der europäische Markt allerdings am bedeutsamsten. In den kommenden fünf Jahren würden in Europas WtE-Anlagen geschätzt rund 18 Milliarden Euro investiert.

In Asien seien es mit rund 12 Milliarden Euro nur zwei Drittel. Den Grund für diese Unterschiede bei Kapazitäten und Investitionen sehen die ecoprog-Markt- und Wettbewerbsanalysten vor allem in der deutlich geringere Brennwert des asiatischen Abfalls – bei gleicher Anlagengröße verbrennen die asiatischen Anlagen mehr Abfall. Auch technische und ökologische Standards würden sich unterscheiden.

In Europa kompensierten neue Märkte wie Großbritannien, Polen oder einzelne skandinavische Länder inzwischen den Rückgang der starken Wachstumsmärkte der Vergangenheit (wie Deutschland und die Niederlande). Die EU-Deponierichtlinie bleibe nach wie vor der wesentliche Markttreiber für den Anlagenzubau in diesen Ländern. In Nordamerika würden erstmals seit mehreren Jahren wieder WtE-Projekte umgesetzt. Ob das langfristig zu einem stärkeren WtE-Markt in Nordamerika führe,sei derzeit aber noch nicht klar.

Hinter den Erwartungen zurück bleiben nach Aussage von ecoprog noch immer viele Schwellenländer. In Staaten wie Indien oder Brasilien fehlten zur Umsetzung von WtE-Projekten weiterhin die notwendigen Strukturen und Finanzflüsse.

Mehr zur Multi-Client-Studie erfahren Sie unter:
http://www.ecoprog.com/

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