Chinas Inlandsnachfrage nach Seltenen Erden fiel laut Düsseldorfer Institut für Seltene Erden und Metalle im Jahre 2011 stark aufgrund Beijings verstärkter Produktionskontrolle. Dies habe darin resultiert, dass viele Trennungsanlagen schließen mussten, da die Kunden nicht bereit gewesen seien, die Rekordpreise zu zahlen.
Lokalen Medien zufolge werde das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie die Einrichtung einer solchen Reserve erforschen und chinesische Industriebetriebe werden eine Seltene Erden Handelsplattform auf der Basis eines freien Handelsmechanismus gründen.
Industriebetriebe würden bei einem gewissen Preisverfall verpflichtet, Seltene Erden nach einem festegelegten Mechanismus zu kaufen und zurückzuhalten. Wenn die Preise wieder auf ein festgesetztes Preisniveau steigen, seien diese Industriebetriebe verpflichtet, die Seltene Erden zu verkaufen. Laut unbekannter Quellen, so das Institut für Seltene Erden und Metalle, wird ein Plan, wie dieses System funktionieren soll, nach Gesprächen mit lokalen Seltenen-Erden-Betrieben erwartet.
Dieses System werde zweifelsohne Auswirkungen auf einem ohnehin schon unruhigen Markt haben. Manche Analysten glaubten, dass diese Vorgehensweise das schon angespannte Verhältnis zwischen Ost und West noch schwieriger gestalten könnte, führt das Kontaktnetzwerk für Minenbetriebe, Lizensierungsstellen, Explorationsunternehmen, Investoren, Endkunden und Regierungsstellen weiter aus. Der Höhepunkt dieser Anspannung sei erreicht worden, als die USA, die EU und Japan die Welthandelsorganisation veranlassten, die ihrer Meinung nach restriktive, seltene Erdenpolitik Chinas zu beanstanden.
Der ausgewählte Zeitpunkt für diese Maßnahmen mag fragwürdig sein, das Konzept jedoch sei keineswegs vollkommen neu. Laut eines Berichtes des Wall Street Journal beruhe die Reservetheorie auf dem Konzept der Vorratswirtschaft, das von den chinesischen Behörden auch in anderen Bereichen eingesetzt werde wie beispielsweise bei Kupfer und Getreide. In der Tat hätten viele Regierungen weltweit Vorräte aufgebaut, um vorübergehende Engpässe zu überwinden.
Investoren seien darüber beunruhigt, dass in China solche Maßnahmen in der Vergangenheit oft mit sehr wenig Transparenz einhergingen und geradezu geschaffen schienen, Preise zu manipulieren.
Anfang 2011 gab China’s Staatsrat ähnliche Anweisung zur Förderung der Seltene-Erden-Industrie und forderte die Einrichtung einer strategischen Reserve. Außerdem hätten Marktteilnehmer aufgezeigt, dass der größte Seltene-Erden-Produzent des Landes, Inner Mongolia Baotou Steel Rare-Earth, in der Vergangenheit eine ähnliche Strategie ausprobiert habe und gescheitert sei.
Komplette Kontrolle durch Mehrwertsteuerschein möglich
Darüber hinaus seien Investoren über Nachrichten aus China besorgt, wonach die Regierung beabsichtigt, den Herstellern seltener Erden Mehrwertsteuergenehmigungen zu erteilen, um die Überproduktion zu regulieren und zusätzliche Steuergelder einzunehmen. Durch die Ausstellung eines Mehrwertsteuerscheins werde die Regierung die komplette Kontrolle darüber erhalten, welche Firmen Seltene Erden exportieren können und welche Mengen sie exportieren dürfen
Obwohl noch unklar sei, wie hoch diese neue Mehrwertsteuer sein wird, habe diese geplante Maßnahme schon zu sehr viel Kritik geführt, erläutert das Institut für Seltene Erden und Metalle. Händler seien sich sicher, dass die Exportpreise für Seltene Erden dadurch ansteigen werden. Wenn diese Steuer erst einmal eingeführt ist, werde es unmöglich sein, sie zu umgehen, und der Regierung wird eine strenge Kontrolle und Überwachung des gesamten Prozesses von der Produktion bis zum Verkauft ermöglicht. Berichten zufolge werden Seltene-Erden-Firmen in Sichuan und in der Mongolei die ersten sein, die eine solche Genehmigung erhalten.