Seit dem Inkrafttreten des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes im Jahr 1996 hat das Gesamtaufkommen an Abfällen von 45,9 Millionen Tonnen um rund 18 Prozent abgenommen. Die Abfallintensität der baden-württembergischen Wirtschaft als ein Indikator für den Grad der Entkopplung des Abfallaufkommens vom Wirtschaftswachstum weist laut Statistischem Landesamts einen deutlich rückläufigen Trend auf. Sie sei gegenüber dem Vorjahr um 8 Prozent, seit 1996 sogar um rund 32 Prozent zurückgegangen. Diese Entwicklung spiegele eine zunehmend nachhaltige Abfallwirtschaft in Baden-Württemberg wider.
Im Hinblick auf die einzelnen Abfallfraktionen verlief die Aufkommensentwicklung laut Statistikamt sehr differenziert. Das Aufkommen an Siedlungsabfällen aus privaten Haushalten und gewerblichen Betrieben habe im Jahr 2010 wie schon in den Vorjahren bei rund 5,9 Millionen Tonnen (knapp 16 Prozent des Gesamtabfallaufkommens) stagniert. Eine leichte Abnahme der Abfälle aus privaten Haushalten sei durch eine entsprechende Zunahme der gewerblichen Siedlungsabfälle kompensiert.
Über 70 Prozent der Siedlungsabfälle seien dem Recycling beziehungsweise einem anderen Verwertungsverfahren zugeführt worden. Bei den zur Beseitigung angefallenen Abfällen (rund 30 Prozent) handele es sich fast ausschließlich um Restabfälle, die thermisch behandelt wurden. Während 1996 noch rund 1,8 Millionen Tonnen Abfälle auf Deponien abgelagert wurden, davon knapp 73 Prozent Restmüll aus privaten Haushalten, seien es im Jahr 2010 nur noch 600.000 Tonnen meist mineralische Abfälle gewesen.
Wie das Statistische Landesamt weiter feststellt, verlief die Aufkommensentwicklung der Produktions- und Gewerbeabfälle konjunkturbedingt gegenläufig. Während das Gesamtaufkommen an Abfällen reduziert wurde, nahm ihre Menge gegenüber dem Vorjahr um rund 397.000 Tonnen (plus 26 Prozent) auf aktuell gut 1,9 Millionen Tonnen zu. Dies sei nicht zuletzt auf die erhebliche Produktionssteigerung im Jahr 2010 zurückzuführen. Der weitaus überwiegende Teil der Produktions- und Gewerbeabfälle sei der Verwertung zugeführt worden (rund 1,8 Millionen Tonnen), davon 72 Prozent einem stofflichen Verfahren. Lediglich etwas über 141.000 Tonnen (7 Prozent) seien beseitigt worden, der größte Teil davon (rund 106.000 Tonnen) durch Ablagerung auf Deponien.
Mit gut 28 Millionen Tonnen hätten die Bau- und Abbruchabfälle den Hauptteil des Gesamtabfallaufkommens ausgemacht (rund 74 Prozent). Die zur Entsorgung angefallene Menge setzt sich aus Bodenaushub, Bauschutt, Straßenaufbruch sowie anderen Bau- und Abbruchabfällen zusammen und habe gegenüber dem Vorjahr von 29,6 Millionen Tonnen um rund 1,6 Millionen Tonnen (minus 5 Prozent) abgenommen. In dieser Entwicklung spiegele sich die eher schleppend verlaufende Baukonjunktur im Jahr 2010 wider.