„Im Rahmen der geplanten Kooperation werden die Abfallmengen von etwa einer Million Einwohner gebündelt und gezielt auf die vorhandenen Anlagen verteilt. So ergeben sich Synergieeffekte, da auf diesem Weg die vorhandenen Kommunalanlagen noch besser ausgenutzt werden können“, so die ZAK-Verwaltungsratsvorsitzende, die Bürgermeisterin der Stadt Kaiserslautern Susanne Wimmer-Leonhardt. „Damit hoffen wir, auch langfristig einen Beitrag leisten zu können, die Entsorgungskosten stabil zu halten.“
Die ZAK, die im Rahmen des Kooperationsprojektes Gesellschafterin der GML werden soll, werde dann etwa die Hälfte ihrer 60.000 Tonnen Restabfälle pro Jahr im Müllheizkraftwerk der GML in Ludwigshafen energetisch verwerten lassen. Dort entsteht aus Restabfällen durch Verbrennung ein Hochdruckdampf, der im benachbarten Fernheizkraftwerk der TWL (Technische Werke Ludwigshafen) zu Fernwärme und Strom umgewandelt wird. Der andere Teil an Restabfällen der ZAK werde weiterhin entsprechend einer noch laufenden Zweckvereinbarung im Müllheizkraftwerk Pirmasens des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Südwestpfalz (ZAS) entsorgt.
„Beide Partner konzentrieren sich jeweils auf die Führung eines Kompetenzzentrums – eins für Bioabfallverwertung in Kaiserslautern und eins für energetische Restabfallverwertung in Ludwigshafen. So kann sich Jeder besser auf sein Thema konzentrieren“,erklärte GML-Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Dillinger. Im Gegenzug würden die gesamten Bioabfälle der GML-Gesellschafterkommunen (rund 45.000 Tonnen pro Jahr), die hierzu eine Zweckvereinbarung mit der ZAK abschließen werden, zusammen mit den Bioabfällen der ZAK (circa 15.000 Tonnen pro Jahr) zukünftig im Abfallwirtschaftszentrum Kaiserslautern-Mehlingen der ZAK stofflich und energetisch verwertet.
Aus den Bioabfällen werde dort Biogas erzeugt, das gemeinsam mit den holzigen Stoffen im vorhandenen Biomassekraftwerk der ZAK verstromt werde. Zusätzlich würden etwa 30.000 Jahrestonnen Qualitätskompost produziert, der weiterhin in der Landwirtschaft und im Weinbau eingesetzt werde. „ZAK und GML sind beide langjährige Erfolgsmodelle der interkommunalen Zusammenarbeit. Beide Partner schaffen mit dieser Kooperation einen noch größeren Verbund, der für ein Viertel von Rheinland-Pfalz die Entsorgungsverantwortung übernimmt.“ so Dillinger.
„Bei unserem Synergieprojekt legen wir Wert auf eine hohe Umweltqualität“
Das Biokompostwerk Grünstadt werde für den Umschlag und den Transport von Abfällen und Fertigkompost neu genutzt. Durch die Zusammenarbeit der ZAK und der GML auch im Bereich der Logistik würden Lkw-Transporte ausgelastet und Leertransporte weitestgehend vermieden. „Bei unserem gemeinsamen Synergieprojekt legen wir Wert auf eine hohe Umweltqualität! Neben einer hohen Entsorgungssicherheit gewinnen wir in zunehmenden Maße Energie aus Rest- und aus Bioabfällen. Ein unverzichtbarer Beitrag auch für den Klima- und Ressourcenschutz“, sagte der stellvertretende ZAK-Verwaltungsratsvorsitzende Paul Junker.
Der Geschäftsführer der GML, Thomas Grommes, und der Vorstand der ZAK, Jan Deubig, unter deren Federführung des Kooperationsprojekt entwickelt wurde, erwarten, dass die arbeitsteilige Clusterbildung in der kommunalen Abfallwirtschaft dazu führt, dass wirtschaftlich effizienter gehandelt werden kann, dass Werte in der Form der bestehenden modernen Anlagen in Ludwigshafen und Kaiserslautern, die aus öffentlichen Mitteln geschaffen wurden, erhalten werden können. Zudem erwarten sie, dass in Wahrnehmung sozialer Verantwortung die tarifgebundenen Arbeitsplätze in Kaiserslautern und Ludwigshafen gesichert werden können, dass Abfälle entstehungsortnah, unter der Vermeidung von Langstreckentransporten, in Anlagen mit sehr hohem technischen Emissionsschutz entsorgt werden und gleichzeitig die Erzeugung von Wärme und Strom aus Abfall weiter ausgebaut werden kann.
Im Kern des Projektes stehe die nachhaltige Sicherstellung der Entsorgungssicherheit durch die öffentlichen Entsorgungsträger bei gleichzeitiger Sicherung hoher wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Standards.