Deutschland hatte sich im Vorfeld für eine höhere Sammelquote eingesetzt. „Eine Quote ist ein wesentlicher Beitrag zur Rohstoffsicherung in Europa“, sagte Umweltstaatssekretärin Katherina Reiche. Die Länder könnten es sich nicht mehr leisten, Ressourcen zu verschwenden. „Wir wollen sicherstellen, dass das, was einmal im Kreislauf ist, auch wiederverwertet wird“, sagte Reiche. Zudem müsse vermieden werden, dass E-Schrott illegal in Entwicklungsländer exportiert werde.
Auch die EU-Kommission plädiert für ehrgeizigere Ziele. Umweltkommissar Janez Potocnik bedauerte, dass der Kompromiss nicht weit genug gehe. „Es ist wichtig, dass wir Elektromüll nicht mehr als Last, sondern als wertvolle Ressource betrachten“, betonte der Kommissar. Ausnahmeregelungen sollten für Mitgliedstaaten gelten, in denen bislang vergleichsweise wenig Elektrogeräte genutzt werden. Darauf hatten sich die EU-Umweltminister am Montag geeinigt. Länder wie Ungarn, Malta und Polen müssen somit die Sammelquoten erst 2022 erfüllen.
Der Kompromiss muss noch mit dem Europaparlament abgestimmt werden. Die Verhandlungen sollen in der zweiten Jahreshälfte beginnen.