Wie Interseroh mitteilt, werde die Einführung rückwirkend zum 1. Januar 2011 geschehen. Die rund 212.000 Einwohner im Entsorgungsgebiet des Zweckverbands Ostthüringen könnten somit in ihre Gelben Tonnen neben den bekannten Verkaufsverpackungen auch andere Wertstoffe aus Kunststoff und Metall werfen. Die Erlöse aus den zusätzlich gewonnenen Wertstoffen kämen den Kommunen anteilig zugute, ohne dass die Bürger erhöhte Gebühren zahlen müssen.
Markus Müller-Drexel, Geschäftsführer der Interseroh Dienstleistungs GmbH: „Das Beispiel Ostthüringen zeigt, dass es eine Lösung für die Wertstofftonne gibt, die verbraucherfreundlich, kostengünstig und ökologisch zugleich ist.“ Zudem zeige der Vertrag mit der AWV, dass sich öffentlich-rechtliche und private Entsorger unter Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen einvernehmlich über die Einführung einer Wertstofftonne verständigen könnten.
Andere Kommunen, wie etwa Dortmund oder Bochum, hätten nach Meinung von Interseroh dagegen den durch die Verpackungsverordnung rechtlich vorgegebenen Weg nicht eingehalten und ohne Einigung mit den Betreibern dualer Systeme ihr eigenes Modell einer kombinierten Wertstofftonne mit zusätzlichen Kosten für den Bürger eingeführt. Das ostthüringische Modell jedoch stehe im Einklang mit den Vorgaben der Verpackungsverordnung: Die Gelben Tonnen würden auch weiterhin von den dualen Systemen betrieben und von der Kommune mitgenutzt. Diese könne auf die Erfahrung und das Know-how der Systembetreiber bei Erfassung und Sortierung zurückgreifen und trage die Kosten anteilig mit. Im Gegenzug erhielten die Gemeinden ihren anteiligen Erlös an den Vermarktungserlösen der Wertstoffe.
Das bestätigt auch AWV-Geschäftsleiter Dietmar Lübcke. „Dies ist auch für uns die beste Lösung, weil sie zu allererst auf rechtlich sicherem Fundament steht. Zudem hält sich der zusätzliche Verwaltungsaufwand für uns in Grenzen, da wir das bereits bestehende System einfach mitnutzen können.“