Nach bvse-Angaben verbrauchte die deutsche Papierindustrie per Saldo im vergangenen Jahr 14.797 Millionen Tonnen Altpapier – ein Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,5 Prozent bzw. 696.000 Tonnen. Der Verbrauch von Zellstoff habe 4.313 Millionen Tonnen und damit 10,6 Prozent weniger als in 2008 betragen. Die Gesamtproduktion Papier, Karton und Pappe belief sich laut bvse in 2009 auf 20.956 Millionen Tonnen. Im Vergleich zu 2008 sei das ein Minus von 8,2 Prozent. Da die Gesamtproduktion von Papier, Pappe und Karton vergleichsweise stärker sank als die Menge des dafür eingesetzten Altpapiers, stieg die Altpapiereinsatzquote um zwei Prozentpunkte auf den neuen Rekordwert von 70 Prozent.
Laut bvse-Vizepräsident Hubert Neuhaus mussten die durch Bestandsabwertungen zum Jahreswechsel 2008/2009 erlittenen herben Verluste verkraftet werden. Von Januar bis April wurden demnach 10,6 Prozent weniger Altpapier in der Papierindustrie verbraucht als im Vergleichszeitraum 2008. Lediglich aus Asien sei eine „annähernd befriedigende Altpapierorder“ gekommen, die dazu beitrug, dass es nicht zu größeren Altpapier-Lagerbeständen bei den Altpapier-Unternehmen kam.
Dank weniger Abfälle ging laut bvse auch im haushaltsnahen Erfassungsbereich die Altpapiermengen um bis zu 30 Prozent zurück. „Im Segment der haushaltsnahen Altpapiersammlung haben unsere Unternehmen Kurs gehalten und sich trotz schwierigster Umstände eben nicht aus der Sammlung zurückgezogen“, sagt Neuhaus in Richtung Kommunen. Nach bvse-Angaben kamen nämlich zahlreiche Meldungen aus allen Regionen Deutschlands, dass die Kommunen entweder Gebühren für die Altpapiersammlung einführen oder Gebührenerhöhungen ankündigen.