Der Preisanstieg bei energetischen Rohstoffen überkompensierte die überwiegend rückläufigen Industriemetalle. Der Ölpreis konnte im Dezember um rd. 4,3 % gegenüber dem Ende des Vormonats zulegen. Die für 2024 prognostizierte Weltrohölnachfrage wurde zuletzt auf 103.8 mbd (Million Barrel per Day) reduziert. Bei einer Förderung außerhalb der OPEC+ von 53,1 mbd wäre eine Produktion der OPEC+ von 42,4 mbd erforderlich, um die Nachfrage zu bedienen, zuzüglich einer NGL (Natural Gas Liquids)-Produktion von 8,3 mbd. Aufgrund der aktuellen Förderkürzungen der OPEC+ belief sich dieser Wert im November 2024 nur auf 40,7 mbd. Für 2025 wird ein Anstieg der Weltrohölnachfrage auf 105,2 mbd erwartet, wodurch eine Produktion der OPEC+ von 42,7 mbd erforderlich wird.
Stahlpreise
Bis Ende November 2024 entwickelte sich die globale Rohstahlproduktion weiterhin rückläufig und lag um 1,4 % unter dem Vorjahresniveau. Der Rückgang der chinesischen Produktion um 2,7 % im betrachteten Zeitraum war ursächlich dafür. Der Outputzuwachs um 5,9 % des zweitgrößten Stahlproduzenten Indien konnte den chinesischen Rückgang nicht kompensieren. Die deutsche Produktion legte um 5,3 % zu. Die Schrottpreise gaben im Dezember nach; der Preis für Altschrott um 10 €/t. Weder bei den Eisenerz- und Kokskohlenotierungen noch bei den Stahlpreisen waren im Dezember große Bewegungen zu beobachten. Dieser Trend wird sich bis Ende Q1 2025 fortsetzen.
Aluminiumpreise
Die weltweite Produktion von Primäraluminium lag bis Ende November 2024 um 2,8 % über dem Vorjahr; dabei betrug die Steigerung des chinesischen Outputs 4 %. Im übrigen Asien betrug der Produktionsanstieg 3 % und in Europa 3,9 %. Die Aluminiumlagerbestände an den Börsen waren auch im Dezember weiter rückläufig: An der LME betrug der Rückgang zum Monatsende gut 8 % und an der LME fast 12 %. Auch die Zahl der Handelskontrakte sank im Dezember und lag um 17 % unter dem Niveau von Ende 2023. Tendenz: Bis Ende Q1 2025 sieht die IKB weiter eine Seitwärtsbewegung der Primäraluminiumpreise in einem Band von +300 US-$ um die Marke von 2.500 US-$/t, bei Aluminium Alloy um rd. 300 US- $/t darunter.
Kupferpreise
Die Kupferminenproduktion lag bis Ende Oktober 2024 um 1,6 % über dem Vorjahresniveau. Dazu trugen Outputsteigerungen in Chile, Indonesien und den USA bei. In der Demokratischen Republik Kongo (DRK) betrug der Produktionsanstieg 10 %, was hauptsächlich an der Ausweitung von Kapazitäten in bestehenden Minen lag. Die Raffinadeproduktion konnte auch zulegen; der Anstieg betrug hier 3,7 % in den ersten 10 Monaten in 2024 und kam insbesondere aus den Hauptproduktionsländern China und der DRK, die zusammen mehr als die Hälfte der weltweiten Kupferraffinade erzeugen. Der globale Kupferverbrauch stieg im betrachteten Zeitraum um 2,5 % an, was zu einem Angebotsüberhang führte. Die Lagerbestände an der LME tendierten seitwärts; diejenigen an der SHFE befanden sich weiter im Sinkflug und lagen Ende Dezember 2024 um gut 30 % unter dem Vormonatsniveau. Tendenz: Für den Kupferpreis erwartet die IKB bis Ende Q1 2025 eine Bewegung von +700 US-$/t um die Marke von 9.000 US-$/t.