Ist der Abrieb oder sind die Stoßbelastungen am Kettenlaufwerk einer Baumaschine dauerhaft zu groß, dann kommt früher oder später der Punkt, dass Verschleiß auftritt. Oftmals registriert der Fahrer eines Kettendozers die Abnutzungserscheinung zu spät. Abhilfe schaffen können Sensoren, die den Kettenverschleiß remote überwachen, ohne dass eine direkte Kontrolle vor Ort am Eisen selbst erforderlich ist. Die Sensoren melden rechtzeitig dem Betreiber, wenn bestimmte Verschleißwerte erreicht wurden. So lässt sich genau vorhersagen, wann die nächste Wartung fällig wird. Das macht die Wartungsplanung einfacher, weil sie zeitlich besser auf Inspektionen abgestimmt werden kann. Letztlich trägt das dazu bei, Baumaschinen verfügbar zu halten.
120 Jahre Erfahrung kann Caterpillar inzwischen bei der Entwicklung von Kettenlaufwerken vorweisen. Das hat mit den Jahren dazu geführt, die einzelnen Komponenten stetig weiterzuentwickeln und zu verbessern. Neueste Errungenschaft: Kettenverschleißsensoren (CTWS) für Cat Maschinen und Original-Laufwerke, die über den Verschleißzustand in Echtzeit informieren, ohne dass direkter Sichtkontakt vor Ort erfolgen muss oder eine Kettengliedmessung nötig ist. Das mag gerade dann von Vorteil sein, wenn Baumaschinen an eher abgelegenen Einsatzorten Arbeiten durchführen, die schlecht erreichbar sind.
Warnmeldungs-Intervalle lassen sich damit genauer abstimmen und ermöglichen eine bessere Planung der Inspektionen, die somit automatisch erfolgen können. Bei einem Verschleißrichtwert von 40 Prozent wird eine erste Sichtung des Laufwerks empfohlen. Wird ein Verschleißwert in Höhe von 70 Prozent erfasst, ist das ein Signal, eine Verschleißmessung durch den Zeppelin-Serviceberater durchzuführen und schon mal betroffene Ersatzteile zu bestellen, die gewechselt werden müssen. Erreicht der Verschleißwert 100 Prozent, wird ein Austausch nötig.
Der Sensor wurde im Einsatz erprobt und hat bereits Sensorfunktions- und Umgebungstests bestanden. Er liefert über die gesamte erwartete Lebensdauer der Kette hinweg zuverlässige Daten. Über 2 000 Cat-Maschinen wurden bislang mit der Technologie ausgestattet. „Aktuell sind bereits 64 Cat Maschinen damit in Deutschland im Einsatz. Ein Sensor hat auch schon ausgelöst und so konnte ein Maschinenausfall sowie eine Reparatur verhindert werden“, meint Andreas Kurz, Senior Produktmanager Laufwerke bei Zeppelin.
Der elektronische Sensor wird gut geschützt im Kettenglied installiert, sodass Stoßbelastungen ihm nichts anhaben können. Alle Kettenstränge sind mit einem intelligenten Kettenglied ausgestattet; so verfügt jede Maschine über zwei Sensoren, einen pro Seite. Unter Betriebsbedingungen weist der Sensor eine Batterielebensdauer laut Herstellerangaben von bis zu sieben Jahren auf. Der Verschleißsensor ist serienmäßig bei den Cat-Dozern mit einem HD-XL-Laufwerk der neuen Baureihe D5, D6 und D8 sowie bei den Cat Kettenladern 953 und 963 ab sofort verbaut. Es ist geplant, zukünftig weitere Modelle mit dem Sensor auszustatten. So wird der Verschleißsensor auch für das Abrasion-Laufwerk mit der bewährten Cat Drehbuchsentechnologie nach der bauma 2025 bestellbar sein, kündigt Andreas Kurz an. Auf der Leitmesse der Branche im kommenden April wollen Caterpillar und Zeppelin den Sensor mit vielen weiteren neuen digitalen Technologien rund um Cat Baumaschinen vor Ort vorstellen.