Vor allem die Fertigung von Aluminiumhalbzeugen verzeichnete den zehnten Quartals-Rückgang in Folge.
AD-Präsident Rob van Gils betonte: „Nach den Bundestagswahlen muss eine neue Regierung ihre Arbeit schleunigst aufnehmen. Die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland ist beschädigt. Energiekosten und vor allem die Netzentgelte, aber auch die ausufernde Bürokratie gefährden Deutschland als Industrienation. Auch die neue Europäische Kommission muss dringend die handelspolitischen Risiken erkennen. Die Zeit drängt!“
Eine jüngst durchgeführte Umfrage unter den AD-Mitgliedsfirmen unterstreicht deutlich: 29 Prozent der Unternehmen sind dazu gezwungen, Beschäftigung abzubauen. Gleichzeitig mussten knapp 60 Prozent der Unternehmen allein im vergangenen Jahr Stellen schaffen, um den zunehmenden Berichtspflichten nachzukommen.
Die Produktion der deutschen Aluminiumindustrie ist auch im dritten Quartal in den meisten Teilbereichen gesunken. Einen deutlichen Rückgang verzeichneten die Aluminium-Recycler. Sie produzierten im Zeitraum von Juli bis einschließlich September knapp 683.000 Tonnen Recyclingaluminium (-6 Prozent). Nach den ersten neun Monaten liegt das Produktionsniveau 3 Prozent unter Vorjahr (rund 2,1 Mio. Tonnen).
Die weiterverarbeitenden Produzenten von Aluminiumhalbzeug erreichten im dritten Quartal mit über 592.000 Tonnen knapp das Vorjahresniveau (-1 Prozent). In den ersten drei Quartalen produzierten sie rund 1,8 Mio. Tonnen Halbzeuge (-3 Prozent). Darunter verzeichneten die Hersteller von Walzprodukten mit 1,4 Mio. Tonnen einen vergleichsweise moderaten Rückgang (-2 Prozent). Stärker sank die Fertigung von Aluminium-Strangpressprodukten (-6 Prozent auf 366.000 Tonnen).
Die schwierige Lage der Industrie spiegelt sich nicht unmittelbar in den Notierungen der Londoner Metallbörse (LME) wider, hier spielen bekanntlicherweise noch weitere preisbildende Faktoren eine Rolle. High Grade Aluminium wurde zuletzt (27.11.) mit rund 2606 Dollar notiert. Die offiziellen Aluminiumvorräte in den lizensierten Lagerhäusern der LME gingen deutlich auf 7000.975 Tonnen zurück.
Der Aluminiumschrottmarkt leidet unter der aktuellen Situation. Es sind dabei noch nicht einmal so sehr die Preise, sondern vielmehr der fehlende Handel, der schmerzt. „Es tut sich einfach viel zu wenig auf dem Markt“, so ein Händler. Das Tagesgeschäft sei lustlos und mau. Die Preise für Neuer Aluminiumlegierungsschrott kupferarm (Angel) lagen zuletzt bei rund 1670 Euro, Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) erlöste etwa 2430 Euro und Aluminiumspäne (Autor) 1070 Euro. Aluminiumprofilschrott (Alter) wurde im Durchschnitt ebenfalls mit 2430 Euro gehandelt.