„Genug der Worte. Jetzt geht es an die Arbeit!“ Zusammen mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Andreas Siepelt (Bartscherer & Co. Recycling GmbH) und einem engagierten Vorstandsteam plant Hayes, die Zukunft der Branche aktiv mitzugestalten.
Der scheidende Vorsitzende Werner Steingaß nutzte zuvor seine Abschiedsrede, um auf eine erfolgreiche Amtszeit zurückzublicken. Er betonte, dass der bvse ein Mittelstandsverband sei und dies auch bleiben müsse. Unter seiner Führung seien bedeutende Kontakte geknüpft und Brücken zu anderen Branchenverbänden geschlagen worden – eine essenzielle Basis für die erfolgreiche Arbeit des Verbandes. Steingaß resümierte: „Es war mir eine Ehre, mich als Vorsitzender des bvse-Fachverbandes Papierrecycling für die Branche engagieren zu dürfen.“
bvse-Präsident Henry Forster würdigte Steingaß als „engagierte Persönlichkeit“, die den Verband durch konstruktive Kritik und gelegentliche Provokationen vorangebracht habe. Es sei daher eine gute Nachricht, dass Steingaß dem bvse weiterhin als Vizepräsident für den Bereich Papierrecycling erhalten bleibe. Zudem wurden die Vorstandsmitglieder Andreas Uriel, Sören Krebs und Andreas Otto, die nicht mehr für den neuen Vorstand kandidierten, von der Mitgliederversammlung verabschiedet und mit kräftigem Applaus für ihr langjähriges und erfolgreiches Engagement gewürdigt.
Den Mitgliedsunternehmen stellte sich außerdem Frau Romy Kölmel vor. Seit dem 1. Juli verstärkt Frau Kölmel das Team in der Bonner Hauptgeschäftsstelle des bvse. Sie ist dort für die Fachverbände Papierrecycling und Akten-/Datenträgervernichtung zuständig. Zudem begleitet sie die Themenbereiche Nachhaltigkeit und Energieeffizienz.
Thematisch dominierte die neue EU-Abfallverbringungsverordnung die Mitgliederversammlung. Andreas Otto (KG Ludwig Melosch Vertriebs-GmbH & Co.) erläuterte die Herausforderungen bei der Umsetzung, insbesondere im Hinblick auf mögliche bürokratische Hürden. Entscheidend werde sein, wie die Leitlinien ausgestaltet werden. Auch wenn dies kein Exportverbot bedeute, haben die neuen bürokratischen Hürden das Potenzial, so die Einschätzung von Herrn Otto, die Rolle europäischer Akteure im internationalen Altpapierhandel stark einzuschränken.
Er erklärte weiter, dass die Nicht-OECD-Staaten bis zum 21. Februar 2025 einen Antrag auf Aufnahme in die Liste der Import-Länder bei der Europäischen Kommission stellen müssen unter Angabe der jeweiligen Abfallschlüssel. Am 21. November 2026 solle der Delegierte Rechtsakt verabschiedet werden, der die autorisierten Nicht-OECD-Staaten für den Export von EU-Abfällen festlegt. Ab dem 21. Mai 2027 tritt schließlich ein Exportverbot für Nicht-OECD-Staaten in Kraft, die nicht als Importland genehmigt sind. Der Export in andere Länder bleibt möglich, sofern die empfangende Anlage ihrer Auditpflicht nachkommt.
Diese Audits, die von unabhängigen Prüfern durchgeführt werden, sollen gewährleisten, dass die Abfälle einer „gleichwertigen umweltgerechten Verwertung“ zugeführt werden. Die Zertifizierung ist für zwei Jahre gültig und kann im jeweiligen Empfängerland beantragt werden. OECD-Länder können zudem mit der EU Abkommen schließen, die eine Ausnahme von der Auditpflicht ermöglichen.
Der neue Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:
Vorsitzender: Mike Hayes, uniroh GmbH
Stellvertretender Vorsitzender: Andreas Siepelt, Bartscherer & Co. Recycling GmbH
Beisitzer:
Christian Kühnel, Steil Entsorgung GmbH
Leander Leins, Leins Aktenvernichtung GmbH
Steffen Mayer, LBR Logistik-Beratung-Recycling GmbH
Olaf Schäfer, Collecta Rohstoff GmbH & Co. KG
Max Scheidacker, Zellner Recycling GmbH
Tanja Schmitz, A. & P. Drekopf GmbH & Co. KG
Jörg Scholz, Nehlsen GmbH & Co. KG
Patrick van den Berg, Peute Papierrecycling B.V.