Metallpreise auf schwachen Füßen

Das Ping-Pong-Spiel auf den internationalen Metallmärkten setzte sich in den zurückliegenden Tagen fort. 
Foto: PublicDomainPictures; pixabay.com

Nachdem die Notierungen an der Londoner Metallbörse zu Monatsbeginn wieder angestiegen waren, kam nun eine deutliche Preiskorrektur nach unten. Kupfer notierte in London zuletzt (4.9.) mit 8.956 bis 8.959 US-Dollar für Dreimonatsware. Aluminium wurde um 2.386 bis 2.388 US-Dollar gehandelt.

Die Kupferschrottpreise folgten dem Trend an der LME und gaben ebenfalls nach. Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) kostete zuletzt nur noch 7.650 bis 7.700 Euro. Die gehäckselten Kupferdrahtschrotte erlösten in der ersten Qualität (Kasus) 7.700 bis 7.750 Euro und in der zweiten Qualität (Katze) 7.400 bis 7.450 Euro. Nicht legierter Kupferdrahtschrott I (Kader) kostete 7.250 bis 7.300 Euro, Schwerkupferschrott (Keule) erlöste 7.000 bis 7.050 Euro.

Einen Preisrückgang gab es auch beim Aluminiumschrott. Neuer Aluminiumlegierungsschrott kupferarm (Angel) erzielte 1.500 bis 1.550 Euro, Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) 2.100 bis 2.150 Euro und Aluminiumspäne (Autor) 1.020 bis 1.070 Euro.

Wie es im zweiten Halbjahr weitergeht, scheint weitgehend offen. Analysten zeichnen derzeit durchaus gegenteilige Szenarien. Relativ deutlich tritt aber zutage, dass der internationale Markt derzeit – bei aller Volatilität – stabiler zu sein scheint als der deutsche Markt. In Europas (ehemals) stärkster Volkswirtschaft schwächelt die produzierende Industrie massiv. 

Beispiel: Metall- und Elektroindustrie. Dieser wichtige Industriezweig kann sich den ungünstigen Rahmenbedingungen nicht entziehen und bleibt in der Rezession, bewertete Lars Kroemer, Chef-Volkswirt bei Gesamtmetall, die konjunkturelle Lage in der mit fast 4 Millionen Beschäftigten größten deutschen Industriebranche. Das ifo-Geschäftsklima für die M+E-Industrie brach im August auf den tiefsten Stand seit Juni 2020 ein. Sowohl die Lage als auch die Erwartungen wurden schlechter beurteilt. Der Auftragsbestand wird so negativ wie seit dem Höhepunkt der Covid-Krise nicht mehr bewertet. Die Produktionspläne der M+E-Firmen waren im Sommer weiter abwärtsgerichtet und zeigen auch für das 3. Quartal einen Produktionsrückgang an. „Die extrem hohen Kostenbelastungen am Standort belasten die Wettbewerbsfähigkeit und damit die Exportpläne in der M+E-Industrie, obwohl der IWF eine robuste Weltkonjunktur prognostiziert. Die Investitionskrise drückt gleichzeitig die inländische Nachfrage. Selbst bestehende Aufträge werden nicht abgerufen. Das bedroht immer stärker die Arbeitsplätze in der M+E-Industrie“, so Kroemer weiter. „Die Rezession droht sich im zweiten Halbjahr fortzusetzen. Miserable Rahmenbedingungen und die weiter sinkende Auslastung zwingen immer mehr M+E-Unternehmen zu Personalmaßnahmen – trotz gleichzeitiger Fachkräfteengpässe. Es braucht dringend eine Wirtschaftswende zur Stärkung des Standortes. Anderenfalls wird sich die Abwärtsspirale aus Rezession und Strukturkrise weiterdrehen“, so Kroemer abschließend.

Keine guten Aussichten.

Kommentar schreiben

Please enter your comment!
Please enter your name here

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.