Rohstoffpreise überwiegend leichter

Die Weltrohstoffpreise sanken im Juli 2024 auf Dollar-Basis um 1,7 % gegenüber dem Vormonat.
Rohstoffpreise überwiegend leichter

In Inlandswährung betrug der Rückgang aufgrund einer leichten Aufwertung des Euro zum US-Dollar 2,5 %.

Die Industriemetalle notierten im Monatsverlauf überwiegend leichter. Auch der Rohölpreis war im Juli rückläufig und büßte die Gewinne des Vormonats wieder ein. Leichte Preisaufschläge gab es zum Monatswechsel aufgrund der zunehmenden Unsicherheiten in Nahost, die weiter zu beobachten sind. Der prognostizierte Anstieg der Weltrohölnachfrage um 2,25 mbd (Million Barrel per Day) auf knapp 104,5 mbd für das Gesamtjahr 2024 hat wie im Juni unverändert Bestand. Bei einer Förderung außerhalb der OPEC+ von knapp 53 mbd wäre eine OPEC-Förderung von über 43,1 mbd erforderlich, um die Nachfrage zu bedienen, zuzüglich einer NGL (Natural Gas Liquids) -Produktion von 8,3 mbd. Die im Juni leicht rückläufige Fördermenge von durchschnittlich 40,8 mbd würde daher ohne Produktionsausweitungen auf Basis der Bedarfsprognosen in den kommenden Quartalen zu Angebotsdefiziten führen. Die europäischen Erdgaspreise notierten in der ersten Monatshälfte saisonal bedingt leichter, zogen aufgrund der Abhängigkeiten vom LNG-Weltmarkt bis Monatsende wieder an.

Stahlpreise

Die Weltrohstahlproduktion blieb in den ersten sechs Monaten konstant gegenüber dem Vorjahresniveau. Insbesondere China beeinträchtigte das weltweite Wachstum mit einem Produktionsrückgang von 1,1 %. Auch Japan und die USA verzeichneten Produktionsrückgänge (-2,6 %; -2,4 %), während die Stahlproduktion in Indien und auch in Deutschland im ersten Halbjahr anstieg (7,4 %; 4,5 %). Zudem ist im Juni 2024 weiterhin ein leichter Anstieg sowohl bei den Alt- als auch Neuschrottpreisen zu erkennen. Im Gegensatz dazu sanken die Stahlpreise leicht, was auch auf sinkende Eisenerz- und insbesondere Kokskohlepreise (-1 %; -3 %) zurückzuführen ist. Bis Jahresende erwartet die IKB hinsichtlich der Stahl- und Schrottpreise keine wesentlichen Preissprünge.

Aluminiumpreise

Die weltweite Produktion von Primäraluminium lag nach weiteren Anstiegen im Juni im ersten Halbjahr 2024 um 3,8 % über dem Vorjahr. Die europäische Produktion konnte im Juni mit knapp 5 % zulegen und lag damit in den ersten sechs Monaten um 2,1 % über dem Niveau von 2023. Die Lagerbestände entwickelten sich im Juli regional gegenläufig: während die Bestände an der LME zum Monatsende um 9 % niedriger waren als im Vormonat, stiegen sie an der SHFE um 12,5 % an. Insgesamt waren die Bestände aber rückläufig. Der um 6 % rückläufige Primäraluminiumpreis lag im Juli im Durchschnitt unter dem Sekundäraluminiumpreis, der weiter anziehen konnte (+ 10 %). Tendenz: Bis Ende 2024 sieht die IKB die Primäraluminiumpreise in einem Band von +300 US-$ um die Marke von 2.400 US-$/t, Aluminium Alloy notiert um rd. 200 US-$/t darunter.

Kupferpreise

In den ersten fünf Monaten erhöhte sich die Kupferminenproduktion um 4 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In Peru lag die Produktion auf Vorjahresniveau; durch Kapazitätsausweitungen im Kongo (DRK) konnte dort der Output um 13 % gesteigert werden. Die weltweite Raffinadeproduktion stieg im Mai weiter an und lag aufgrund von hohen chinesischen und kongolesischen Volumina bis Ende Mai 2024 um 6 % über dem Vorjahr. Die starke chinesische Nachfrage sorgte in den ersten fünf Monaten für einen um 3,7 % höheren Kupferverbrauch. Weiterhin schwach fällt die Nachfrage in der EU, Japan und den USA aus. Die Lagerbestände an der LME zogen wie im Vormonat stark an, während die SHFE-Bestände sich reduzierten. Tendenz: Für den Kupferpreis erwartet die IKB bis Ende 2024 eine Bewegung von +700 US-$/t um die Marke von 9.300 US- $/t.

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