Bessere Bauteilqualität bei Kunststoff-Rezyklaten durch KI

Die neue Kooperation Avidens soll die In-line-Überwachung und Reaktion auf Anomalien während des Spritzguss-Prozesses ermöglichen.
Bessere Bauteilqualität bei Kunststoff-Rezyklaten durch KI
Visualisierung von Kurven zum Materialverhalten anhand von dielektrischer Sensoren.

Die neue Kooperation Avidens soll die In-line-Überwachung und Reaktion auf Anomalien während des Spritzguss-Prozesses ermöglichen.

Aufgrund der aktuellen und zukünftigen europäischen Vorgaben zur Kreislaufwirtschaft und den Richtlinien bei Elektrogeräten oder Automobilbauteilen werden im Spritzguss vermehrt Kunststoffe mit Rezyklat-Anteil eingesetzt. Hierbei handelt es sich sowohl um Industrie-Rezyklate (PIR), als auch um Abfälle aus dem Konsumbereich (PCR).

Für die Verarbeiter entstehen hierdurch neue Herausforderungen, um die Qualität der technischen Bauteile einhalten und garantieren zu können, da beim Zumischen von Rezyklatanteilen sich die Materialqualität und das Materialverhalten ändern. Abweichungen können hierbei von Charge zu Charge, von Sack zu Sack oder sogar von Zyklus zu Zyklus auftreten, was eine konstant hochwertige Verarbeitung schwierig macht.

Recycling-Firmen und Maschinenhersteller entwickeln zunehmend bessere Systeme, um einerseits die Materialqualität konstant hochzuhalten und andererseits bei der Materialverarbeitung bis zum Werkzeug auf gewisse Schwankungen reagieren zu können.

Allerdings haben diese Technologien keine Einsicht oder Kontrolle darauf, was beim Verlassen der Düse im Werkzeug während des Spritzprozesses geschieht. Auch aktuelle Technologien wie Drucksensoren haben nur eine begrenzte Überwachungsmöglichkeit, da sie nicht in das Innere des Materials und des Bauteils sehen können.

Genau dies ist der Ansatz von Avidens und der Live-Überwachung und Anpassung von Prozessparametern bei Abweichungen des Materialveraltens in der Kavität. Durch neu entwickelte dielektrische Sensoren (DEA) werden unter anderem Daten zu Veränderungen der Viskosität und der Kristallisation ausgelesen und mit der Hilfe von künstlicher Intelligenz aufbereitet und mit erstellten Normkurven abgeglichen. Hierdurch können Abweichungen in Echtzeit bemerkt und an die Maschine zurückgegeben werden, womit eine In-line-Anpassung der Prozessparameter ermöglicht wird.

Avidens ist eine Partnerschaft zwischen Sensxpert, Schwarz Plastics Solutions, Netzsch Analyzing & Testing und Precupa.

Auf der Fakuma will Avidens die neue Technologie mit Anwendungsbeispielen aus der Kunststoffindustrie vorstellen.

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