NE-Metalle uneinheitlich

Der Kupfermarkt zeigt sich schon seit Wochen volatil, allerdings auf hohem Niveau.
Foto: Alexandra - A life without animals is not worth living; pixabay.com

Das Allzeithoch im Mai 2024 mit 11.104,50 US-Dollar je Tonne ist zwar derzeit noch in weiter Ferne. Zuletzt (9. Juli) notierte das rote Metall an der LME aber wieder ausgesprochen nah an der plakativen 10.000-US-Dollar-Marke mit 9921,00 bis 9925,00 US-Dollar für Dreimonatsware.

Ein Grund für die positive Stimmung auf den Märkten könnte sein, dass sich die chinesische Nachfrage wieder leicht erholt hat. Allerdings ist nicht zu erwarten, dass Chinas Wirtschaft die Wachstumsraten vergangener Jahrzehnte schnell wieder erreichen kann. Insgesamt sei der chinesische Bedarf immer noch vergleichsweise gering. Bemerkenswert ist der vermutlich deutlich steigende Kupferverbrauch durch die sich rasant entwickelnde künstliche Intelligenz (KI). Ein Ingenieur betonte, im Vergleich zur simplen Verwendung Kupfers als Leitmaterial gebe es bei KI einen deutlich größeren Bedarf. Ohne Kupfer seien große KI-gesteuerte Anwendungen nicht in großem Maßstab möglich, meint der Experte. Klassische Abnehmerbereiche, wie die Bauindustrie, schwächeln dagegen weiter.

Aluminium notierte an der Londoner Metallbörse bei Terminware zuletzt mit 2525,00 bis 2525,50 US-Dollar. Marktteilnehmer berichten, dass das Handelsgeschäft nach recht hektischen Wochen zuletzt ruhiger geworden sei. Die Sommerzeit stehe bevor, mit ihr zum Teil Werksferien oder zumindest eine reduzierte Produktion. Die Verarbeiter seien aktuell ausreichend mit Ware versorgt, um entspannt über den Sommer zu kommen, heißt es. Ein Analyst schreibt, die Anfragen bei Umschmelzbetrieben seien aktuell rückläufig, weil viele Abnehmer von Sekundärblöcken mittlerweile bis Ende September eingedeckt seien. Auch Schrott sei ausreichend in den Werken vorhanden, so dass die Preise teilweise sogar etwas nachgegeben hätten. Ein Einkaufsleiter betont, man stehe derzeit auf der Beschaffungsseite nicht unter großem Druck. Auf dem Markt gebe es derzeit ausreichend Angebote zu vernünftigen Preisen.

Überaus innovativ präsentiert sich aktuell die deutsche Aluminiumindustrie. Der Aluminiumproduzent Trimet engagiert sich bei der Entwicklung einer neuen Technologie zur CO₂-freien Erzeugung von Aluminium. In Essen nimmt Trimet eine Demonstrationsanlage in Betrieb, um die Technologie im industriellen Maßstab zu erproben. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Förderprogramm „Dekarbonisierung in der Industrie“ mit rund drei Millionen Euro. Dabei werden auch Mittel des Fonds „NextGenerationEU“ der Europäischen Union genutzt. Am 8. Juli übergab der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Stefan Wenzel den Förderbescheid und informierte sich in der Aluminiumhütte über die Produktion des Leichtmetalls sowie über die Fortschritte des Projektes.

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