„Er ist ein wichtiger Beitrag für die notwendige Transformation hin zu einer zirkulären und ressourceneffizienten Wirtschaft und damit auch für mehr Klima- und Umweltschutz“, so VDI-Direktor Adrian Willig in Berlin.
„Basierend auf Erkenntnissen aus dem Round Table des VDI zur Circular Economy von Kunststoffen sind produktspezifische Mindestrezyklatanteile wie auch polymerspezifische Substitutionsquoten bei Kunststoffen zielführend. Die Höhe der Quoten sowie die Auswahl von Produkten und Polymeren sollten im Austausch mit Industrie, insbesondere KMU, und Wissenschaft festgelegt werden“, gibt er weiter an.
Der VDI empfiehlt eine Einbeziehung des Gesundheitssektors in die NKWS. „Viele Studien zeigen, dass der Gesundheitssektor im erheblichen Maße zum Abfallaufkommen, Rohstoffkonsum und Treibhausgasemissionen in Deutschland beiträgt“, verdeutlichte Willig. Erhebliche Potenziale für Ressourcenschonung sind über eine effiziente Nutzung und Kreislaufführung von Medizinprodukten zwar vorhanden, werden allerdings kaum genutzt, so der Hinweis aus dem Verein Deutscher Ingenieure in Düsseldorf.
Der VDI hält vier Punkte bei der Umsetzung der NKWS für zentral:
- Der VDI begrüßt ausdrücklich das Vorhaben, eine Plattform für Kreislaufwirtschaft zu etablieren, um gemeinsam mit allen Stakeholdern kontinuierlich an der Umsetzung der NKWS zu arbeiten. Wichtig ist hier zusätzlich eine starke Umsetzungsorientierung mit dem Ziel, in Zeiten knapper Haushalte insbesondere private Investitionen zu mobilisieren.
- Die Entwicklung von Normen und Standards für eine zirkuläre Wirtschaft ist eine wichtige Grundlage für den Wissenstransfer in die betriebliche Praxis. So sind VDI-Richtlinien zur Ressourceneffizienz beispielsweise bereits die Grundlage von Qualifizierungskursen, die im Auftrag des BMUV durch das Kompetenzzentrum Ressourceneffizienz durchgeführt werden. Der VDI führt selbst Standardisierungsaktivitäten im Rahmen der gemeinsamen Normungsroadmap Circular Economy von DIN, DKE und VDI durch. Wir freuen uns, dass die NKWS diesen Prozess weiter befördern will.
- Ein wichtiger ökonomischer Anreiz besteht in einer umfassenden CO₂-Bepreisung. „Wir halten diese auf europäischer Ebene für wichtig, da sie kreislaufgeführte Materialien und Produkte wettbewerbsfähiger macht. Dazu braucht es allerdings eine vergleichbare, wissenschaftlich fundierte und frei zugängliche Datenbasis, welche Materialien im Lebenszyklus wieviel Treibhausgase verursachen“, so Willig. (Stichwort „Carbon Footprint“)
- Für einen breiten Hochlauf einer Kreislaufwirtschaft spielt die Digitalisierung eine zentrale Rolle. „Es sollte bei der Umsetzung unbedingt darauf geachtet werden, dass die bereits existierenden Standards und die damit einhergehenden Aktivitäten, insbesondere der Plattform Industrie 4.0, berücksichtigt werden“, meinte Adrian Willig. Die geplante Koordinierungsstelle „Informationssysteme der Kreislaufwirtschaft“ wird daher vom VDI ausdrücklich begrüßt.
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