Immer noch landen wertvolle Rohstoffe in der Restmülltonne. So hat die letzte Restmüllanalyse des Umweltbundesamtes gezeigt: Nur 32 Prozent dessen, was tatsächlich in der Restmülltonne landet, gehört auch in die Restmülltonne. Mit rund 39 Prozent besteht der größte Teil des Restmülltonneninhalts aus Bioabfällen, die eigentlich in die Biotonne gehören. Gerade bei Bioabfällen ist dies besonders ärgerlich, da diese stofflich und energetisch genutzt werden können, so VBS-Präsident Stefan Böhme: „Nur wer getrennt sammelt, sorgt dafür, dass aus den Abfällen umweltfreundliche Energie und nährstoffreicher Kompost entstehen kann. So werden fossile Energieträger und klima- und umweltschädigende Torfe und Chemiedünger ersetzt.“
Doch ausgerechnet bei der Biotonne stellen sich einige Kommunen und Landkreise in Bayern immer noch quer. Die seit Januar 2015 bestehende Verpflichtung, Bioabfälle getrennt zu erfassen, wird oft nicht konsequent umgesetzt bzw. gezielt umgangen. Auf Unverständnis stößt auch der Beschluss des Rosenheimer Stadtrates, die bereits beschlossene Einführung der Biotonne zu verschieben und stattdessen am 9. Juni 2024 einen Bürgerentscheid über diese Frage abzuhalten. VBS-Präsident Böhme: „Die EU möchte bis 2050 klimaneutral sein, Bayern ist noch ehrgeiziger und strebt dies bereits für 2040 an. Hierbei wird der weitere Ausbau der Kreislaufwirtschaft eine Schlüsselrolle einnehmen. Ich appelliere an die Rosenheimerinnen und Rosenheimer, für die Einführung der Biotonne zu votieren und so eine zukunftsweisende Entscheidung pro Klimaschutz zu treffen. Wer darauf setzt, dass die Bürger ihren Bioabfall zum Wertstoffhof bringen, kann erfahrungsgemäß leider nur eine Sammelmenge von ca. 10–15 kg Bioabfälle je Einwohner und Jahr erwarten. Mit dem auch für den Bürger bequemen Holsystem der Biotonne, ließe sich die ordentlich verwertbare Bioabfallmenge mit ca. 70 kg je Einwohner und Jahr um ein Vielfaches erhöhen.“