Als Teil der Unternehmensstrategie für die langfristige Sicherung der Zukunft von Stadler wurde Julia Stadler bereits 2023 zum Chief Digital Officer berufen. Sie ist damit das erste Mitglied der achten Generation in diesem Familienunternehmen.
Geschäftsführer Willi Stadler und Julia Stadler leiteten die Pressekonferenz und erläuterten dabei die kurz- und mittelfristige Strategie des Unternehmens. Schwerpunkte sind weitere Fortschritte auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft, die gezielte Nutzung digitaler Lösungen und die konsequente Umsetzung des unternehmenseigenen Forschungsprogramms im Rahmen der kontinuierlichen Suche nach neuen Möglichkeiten zur Unterstützung der Recyclingindustrie in ihrer weiteren Entwicklung.
Das wachsende Umweltbewusstsein bei Regierungen, Unternehmen und Verbrauchern ist die treibende Kraft für Fortschritte auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft, die zunehmend an Dynamik gewinnt. Laufend treten neue Regelungen in Kraft, die darauf abzielen, in der Praxis mehr Nachhaltigkeit zu erreichen, sei es durch die Vermeidung von Einwegplastik oder die Schaffung von Anreizen zum Recycling. Technologische Fortschritte eröffnen kontinuierlich neue Recyclingmöglichkeiten und verringern unsere Abhängigkeit von Primärkunststoffen. Angesichts der Bedeutung für das Firmenimage und potenzieller Kostensenkungen bekennen sich immer mehr Unternehmen zu den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft.
„Wir können beobachten, dass sich die Welt in die richtige Richtung bewegt“, sagt Willi Stadler. „Aber wir stehen weiterhin vor großen Herausforderungen hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit, der Komplexität der Produktgestaltung und der Notwendigkeit globaler Standards und Zusammenarbeit. Wir bei Stadler sind davon überzeugt, dass nur durch eine effektive Kooperation aller Mitglieder der Wertschöpfungskette weitere Fortschritte auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft erreicht werden können. Industrieverbände, kommunale und staatliche Behörden, die Europäische Kommission, Forschungsinstitute und Universitäten, Konstrukteure und Anwender von Produkten und Verpackungen bis hin zur Recyclingindustrie und den Anbietern von Sortieranlagen und -technologien wie Stadler müssen dabei eingebunden und koordiniert werden.“
„Als Anlagen- und Ausrüstungshersteller sehen wir unsere primäre Aufgabe in der Wertschöpfungskette darin, die Recyclingindustrie mit unseren Hochleistungs-Sortieranlagen zu unterstützen“, fügt Julia Stadler hinzu. „Wir sind ständig auf der Suche nach neuen Wegen, um der Recyclingindustrie zu helfen, ihre Einsatzfelder und Effektivität zu steigern. Dazu setzen wir nicht nur unsere hauseigenen Forschungsprogramme um, sondern beteiligen uns auch an anderen Forschungsprojekten, um Lösungen zu erkunden, mit denen mehr Materialien aus den verschiedenen Abfallströmen recycelt werden können. Und wir sind davon überzeugt, dass wir einen erheblichen Beitrag dadurch leisten können, dass wir als Verbindungsglied zwischen den Schlüsselelementen der Wertschöpfungskette agieren.“
Digitalisierung spielt eine zunehmend wichtige Rolle in der Industrie und ist für Stadler daher eine seiner strategischen Prioritäten. „Die Richtung ist klar“, erläutert Julia Stadler. „In Zukunft wird es darum gehen, immer mehr Maschinen- und Materialdaten zu nutzen, um die Stillstandszeiten von Anlagen auf ein Minimum zu beschränken, die Kosten für die Recyclingbetriebe zu senken und die Abläufe transparenter zu machen – und so letztlich der Branche zu mehr Effizienz zu verhelfen. Bei Stadler konzentrieren wir uns auf die Entwicklung und Priorisierung von digitalen Lösungen, die unseren Kunden einen spürbaren Mehrwert bringen. An verschiedenen Kundenstandorten haben wir bereits erfolgreich digitale Lösungen für die dynamische Anlagensteuerung, Wartung und Visualisierung von Produktionsdaten implementiert. Darüber hinaus setzen wir ein kontinuierliches Entwicklungsprogramm um und testen Prototypen sowohl in unserem eigenen Testzentrum als auch in den Betrieben von Kunden, um die Effektivität und Anpassungsfähigkeit unserer Technologien sicherzustellen.“
Stadler plant, seine Investitionen in digitale Technologien sowohl kurz- als auch mittelfristig zu steigern: „Die konsequente Integration digitaler Lösungen in unser umfangreiches Angebot und die Fortsetzung unserer eigenen Forschungsarbeit sind fester Bestandteil unserer Strategie“, sagt Julia Stadler. „Momentan arbeiten wir an einer neuen innovativen Plattform, Stadler Connect, die all unsere digitalen Lösungen integrieren wird, um eine kohärente und optimierte Nutzererfahrung zu schaffen. Mit dieser Plattform wollen wir die Konnektivität und die Funktionalität verbessern und damit den Nutzen für unsere Kunden maximieren.“
Stadler prüft auch das Potenzial von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Recyclingindustrie und nutzt sie bereits, um die Materialerkennung bei der Qualitätsanalyse zu verbessern. KI kommt auch im neuen WireX zum Einsatz, wo sie dazu dient, die Ausrichtung der Drähte zu erkennen. Julia Stadler erläutert: „Unsere zukünftigen Pläne in diesem Bereich konzentrieren sich darauf, unsere KI-basierten Technologien zu verbessern und gleichzeitig unsere bestehenden Lösungen optimal zu nutzen. Zu diesem Zweck arbeiten wir mit einer Gruppe von ausgewählten Start-ups in diesem Bereich zusammen.“
„Diese strategische Partnerschaft ermöglicht es uns, hochmoderne Technologien zu integrieren, ohne bei null anfangen zu müssen, und so in unserer Branche weiterhin an vorderster Front zu stehen“, sagt Willi Stadler abschließend.
Im Mittelpunkt des Messestands von Stadler auf der IFAT stand eine holographische Darstellung des automatisierten Ballenentdrahters WireX. Auf der Pressekonferenz erklärte Rok Mežič, Entwicklungsleiter bei Stadler, wie es mit dieser Maschine zum ersten Mal in der Branche möglich wird, kreuzverdrahtete Ballen in einem Durchgang zu entdrahten. „Der WireX nutzt speziell entwickelte Drahterkennungs- und Ballenmesssysteme, die mithilfe von KI und Sensortechnik ermitteln, ob der Ballen einfach oder kreuzverdrahtet ist, und um ihn präzise so positionieren, dass der Draht effizient in einem Schritt entfernt werden kann. Damit wird der Entdrahtungsvorgang vollständig automatisiert und beschleunigt, sodass eine beeindruckende Kapazität von bis zu 60 (einzeln verdrahteten) Ballen pro Stunde erreicht wird. Der WireX ist schnell, effizient und sicher und steigert die Kapazität der Sortieranlage erheblich.“