Metallbranche: Bürokratie und Nachfrage prägen das Geschehen

Die Metallbranche sieht sich einer wachsenden Bürokratie gegenüber, angeführt von Gesetzen wie dem Lieferkettengesetz und CBAM, während auch die Anzahl neuer ESG-Berichte zunimmt.
Foto: Tom; pixabay.com

Zugleich steigt die Nachfrage nach aufbereitetem Metallschrott aufgrund der Dekarbonisierungsstrategien der Industrie.

Aluminium

Im Mai 2024 zeigte sich der Preis für Aluminium High Grade zwischen 2.545,00 und 2.545,50 US-Dollar, während Aluminium Alloy zwischen 1.810,00 und 1.820,00 US-Dollar notierte. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Preis für Aluminium High Grade um knapp 200 US-Dollar, während die Preise für Aluminium Alloy unverändert blieben. Besondere Aufmerksamkeit erregte die Sanktionierung von russischem Aluminium an der LME. Analysten erwarten jedoch nur geringe Auswirkungen, da das Material hauptsächlich nach Asien verschifft wird. Die Lagerbestände für Aluminium High Grade bei der LME betrugen zuletzt 487.750 Tonnen.

Die Nachfrage aus der Bau- und Automobilindustrie zeigt tendenziell eine gewisse Schwäche. Laut Aluminium Deutschland prognostiziert die deutsche Aluminiumindustrie für das Jahr 2023 deutliche Produktionsrückgänge in nahezu allen Teilbereichen. Die Industrie betrachtet den Industriestandort Deutschland auch für 2024 mit großer Besorgnis. Dennoch werden im Primärbereich weiterhin Kapazitäten ausgebaut.

Kupfer

Der Kupferpreis durchbrach die magische Grenze von 10.000,00 Dollar und näherte sich mit über 10.200 US-Dollar dem im März 2022 erreichten Rekordhoch von über 10.800 US-Dollar. Anfang Mai notierte der 3-Monats-LME-Preis für Kupfer zwischen 9.855,00 und 9.856,00 US-Dollar.

Viele Marktteilnehmer sehen für die Zukunft ein Defizit aufgrund der „grünen“ Transformation voraus. Unternehmen wie Trafigura prognostizieren aufgrund von KI (insbesondere im Bereich Rechenzentren) einen weiteren Anstieg der Kupfernachfrage um 1 Mio. Tonnen bis 2030. Die International Copper Study Group (ICSG) prognostiziert für dieses Jahr einen Überschuss von 162.000 Tonnen und für 2025 einen Überschuss von 94.000 Tonnen. Angesichts dieser Diskrepanz argumentieren einige Beobachter, dass der aktuelle Kupferpreis zu hoch sei und sich nicht aus der realen Nachfrage ableite. Die Kupferbestände in den lizenzierten Lagerhäusern der LME stiegen im Berichtszeitraum und betrugen zuletzt 111.300 Tonnen.

Laut Marktteilnehmern am deutschen Kupferschrottmarkt fließt vergleichsweise wenig Vormaterial ein. Anfang Mai lagen die Preise wie folgt: Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) zwischen 8.750 und 8.800 Euro, Kupferdrahtschrott gehäckselt Ia (Kasus) zwischen 8.800 und 8.850 Euro, Schwerkupferschrott (Keule) erzielte Preise zwischen 8.000 und 8.050 Euro, und nicht legierter Kupferdrahtschrott I (Kader) wurde zwischen 8.300,00 und 8.350,00 Euro gehandelt. Im Vergleich zum Vormonat verzeichneten alle Sorten einen leichten Anstieg.

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