Der VDM informiert über die aktuell von Eurostat veröffentlichten Zahlen und bewertet diese Entwicklungen im Kontext Deutschlands und der Europäischen Union.
In Deutschland sank die Exportmenge von Kupferschrott von 386.739 Tonnen im Jahr 2022 auf 367.164 Tonnen im Jahr 2023, was einem Rückgang von 5,06 % entspricht. Im Gegensatz dazu stieg die Exportmenge von Aluminiumschrotten im gleichen Zeitraum um 2,87 % von 1.144.752 Tonnen auf 1.177.620 Tonnen. Bei den Importen verzeichnete Deutschland einen Rückgang sowohl bei Kupferschrotten von 562.881 t auf 496.186 t (- 11,83 %) als auch bei Aluminiumschrotten von 1.052.231 t auf 1.021.798 t (- 2,89 %). Die deutsche Schmelzindustrie sieht sich vor erheblichen Herausforderungen, da die Energiepreise auf einem konstant hohen Niveau verweilen. Diese Situation beeinflusst unmittelbar die Produktionskapazitäten der Schmelzwerke und verstärkt ihre Ungleichheit im Vergleich zu Drittstaaten. Als Folge dieses Trends wird eine reduzierte Menge verarbeitet, was auch zu einem Rückgang der importierten recycelten Rohstoffe in beiden Qualitätsstufen führt.
Die Herausforderungen, denen sich die deutschen Schmelzwerke gegenübersehen, spiegeln sich auch in europäischen Werken wider. Neben den anhaltend hohen Energiepreisen spielt auch die schwächelnde Wirtschaft im europäischen Raum eine bedeutende Rolle. Diese Faktoren zusammen verschärfen die Produktionsbedingungen und wirken sich negativ auf die Nachfrage nach recycelten Rohstoffen aus. In der EU stiegen die Exporte von Kupferschrott um 8,37 % von 489.518 Tonnen auf 530.523 Tonnen und die Exporte von Aluminiumschrott um 17,22 % von 991.587 Tonnen auf 1.162.420 Tonnen. Die Importe in die EU hingegen verzeichneten bei beiden Materialien einen Rückgang: Kupferschrott um 16,56 % von 541.627 Tonnen auf 451.924 Tonnen und Aluminiumschrott um 13,09 % von 698.309 Tonnen auf 607.044 Tonnen.
Die vorliegenden Zahlen verdeutlichen die zentrale Rolle des Handels für die Kreislaufwirtschaft. Denn der Handel sorgt dafür, dass Mengen, die auf dem heimischen Markt keine Abnehmer finden, dennoch in den Kreislauf zurückgeführt werden. Die Kritik an Abfallexporten ist aus Sicht des VDM und der BDSV häufig undifferenziert und verkennt in der statistischen Auswertung, dass ein Großteil der Exporte aus dem Stahl- und Metallschrotthandel stammt, also aus einem Bereich, in dem mit hochwertigen Rohstoffen und nicht mit gewöhnlichen Abfällen gehandelt wird. Diese Exporte bedienen funktionierende Märkte und tragen zur weltweiten Rohstoffversorgung bei. Eine pauschale Gleichsetzung mit unbehandelten Abfällen ist aus Sicht der Verbände nicht sachgerecht.