ITAD begrüßt das eindeutige Bekenntnis der Bundesregierung, dass es sich bei den CO₂-Emissionen aus der Abfallverbrennung um „unvermeidbare“ Emissionen handelt und diese somit mittels einer Carbon-Capture-Anlage abscheidungswürdig sind. Bereits das UBA hat im September 2023 im Positionspapier zu Carbon Capture and Storage (CCS) die besondere Stellung der Abfallverbrennung herausgehoben. Langfristig können somit die Thermischen Abfallbehandlungsanlagen (TAB), von denen ITAD über 95 % der Kapazität vertritt, einen großen Beitrag zu „negativen Emissionen“ im Rahmen der Klimaschutzziele leisten. Dabei hat das Thema Ressourcenschutz und Kreislaufführung – also Reduzierung von Abfällen und somit von Emissionen – Priorität vor der Abscheidung und Nutzung von CO₂, wobei gleichzeitig sichergestellt werden muss, dass die Wärmelieferung der TAB gewährleistet bleibt.
Die ITAD betrachtet nach erster Analyse die Regelungen für den Aufbau der Infrastruktur jedoch als noch nicht ausreichend. So ist der Aufbau eines CO₂-Transportnetzes erforderlich, um das abgeschiedene CO₂ entweder zur Nordsee zu transportieren, um es dort in den Untergrund zu verpressen (CCS), oder es zu Chemieanlagen zur Weiterverarbeitung zu leiten (CCU). Wie bereits beim H₂-Netz ist auch hier das „Henne-Ei-Problem“ zu erwarten, so ITAD-Geschäftsführer Dr. Bastian Wens.
ITAD sieht weiterhin eindeutige Zielstellungen und effektive Maßnahmen als dringend notwendig an zum Aufbau einer regenerativen Kohlenstoffwirtschaft, in welcher die TAB eine maßgebliche Rolle spielen kann. Für die Anrechenbarkeit von abgeschiedenem Kohlenstoff und dessen Verwendung beispielsweise in der chemischen Industrie fehlen noch eindeutige Rechtsgrundlagen und eine ambitionierte Forschung und Förderung. Den Optimismus des BMWK, dass bei einem zügigen Inkrafttreten der Gesetzesnovelle ein Hochlaufen bis 2030 realistisch erscheint, wird von ITAD nicht mitgetragen. Dafür bedarf es noch zahlreicher weiterer ambitionierter Schritte.