Im Verlauf der Diskussionen wurden die Märkte als auch aktuelle Technologien für Li-Batterie-Recycling beleuchtet. Dr. Reiner Sojka, geschäftsführender Gesellschafter, formulierte mit klaren Worten: „Unser Verfahren zeichnet sich durch seine Marktreife aus. Hinzu kommt, dass wir einer der Ersten in der EU sind, die neben einem Kobalt-, Nickel-, Mangan-Konzentrat auch Lithiumcarbonat in einer hohen Reinheit abtrennen können. Hier haben wir definitiv ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber allen anderen Projekten, die meist noch Technikumsmaßstab haben.“ Zudem zeichne sich das CLIMA-Verfahren (CO₂-minimiertes Recycling von Li-Ion-Batterien) durch geringen Stromverbrauch, bessere Wirtschaftlichkeit und minimierten Bedarf an Betriebsmitteln im Vergleich zu anderen Verfahren aus.
Die Accurec-Vertreter präsentierten aktuelle Zahlen zu EU-Kapazitäten, die in hohem Umfang für die Rückgewinnung der alten Akkus bis 2025 angekündigt wurden. Die tatsächlichen Investitionen sind jedoch weitaus geringer. Trotzdem rechnen die Accurec-Experten noch mit erheblichen Überkapazitäten bis 2025: „Diese vorübergehenden Überkapazitäten bestehen aber ausschließlich in der Vorverarbeitung von Li-Ion-Batterien – also der Generierung einer sogenannten Schwarzmasse. Hier beginnt aber erst die metallurgisch anspruchsvolle und kostenträchtige Arbeit.“ Angesprochen auf die Investitionen, die dafür notwendig sind, konnte Reiner Sojka klar und deutlich antworten: „Für die Installation einer Anlage, die hydrometallurgisch Schwarzmasse behandelt und Zwischenprodukte in technischer oder sogar Batteriequalität herstellt, auch um den Vorgaben der neuen EU-Batterieregulierung zu entsprechen, sind beispielhaft für eine Größenordnung von 20.000 t Schwarzmasse Investitionen von etwa 1 Mrd. € notwendig“. Gesamtinvestitionen im zweistelligen Milliardenbereich in den nächsten Jahren für den gesamten EU-Markt lassen sich deshalb nur durch Beteiligungen von größeren Investoren wirtschaftlich darstellen.