Die Gewinnung metallischer Rohstoffe aus primären Quellen ist im Harz schon lange Geschichte. Jedoch ist daraus eine Recyclingindustrie entstanden, die in ihrer Vielfalt europaweit einmalig ist. Die heutige Kompetenz und das Know-how in der Aufbereitungstechnik, Metallurgie und Werkstoffwissenschaft beruhen auf der langen Erfahrung aus Rohstoffgewinnung und Aufbereitung. Mehrere Hochschulen und Forschungseinrichtungen unterstützen die Branche durch die Ausbildung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie die Entwicklung innovativer Verfahren. Das Städteviereck ist zum Kraftzentrum für Recyclinginnovationen in der Mitte Deutschlands geworden. Rückenwind erhält die Region durch die Benennung von Südostniedersachsen als erste und bislang einzige Circular Region in Deutschland durch die Europäische Union.
Das Innovationsforum Recyclingregion Harz wird am 28. und 29. August 2024 erstmalig in Präsenzform stattfinden. Gastgeberin ist die Hochschule Harz in Wernigerode. Vertreterinnen und Vertreter der Landesregierungen aus Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt werden die Bedeutung der Veranstaltung durch ihre Grußworte unterstreichen. Auf Messeständen zeigen Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Start-ups und Wirtschaftsförderer ihre Kompetenzen, Angebote und Bedarfe. 20 Fachvorträge über Batterierecycling, Aufbereitungslösungen und Support für die zirkuläre Wertschöpfung sowie nachhaltige Produktnutzung regen zur Skalierung innovativer Ideen an. Eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion zum Critical Raw Materials Act der EU gehört genauso zum Programm wie Pitches der Aussteller und Vor-Ort-Besuche von Instituten und Anlagen in der Recyclingregion Harz.
Mehrwerte entstehen beim Innovationsforum für alle Beteiligten. Die Forschungseinrichtungen profitieren von der Ausrichtung ihrer Forschungsaktivitäten auf konkrete Bedürfnisse der technischen und gesellschaftlichen Entwicklung. Die Unternehmen gewinnen Kontakte zu neuen Lieferanten und Abnehmern auf dem Innovationsforum selbst oder bei den Vor-Ort-Besuchen. Und nicht zuletzt führt die Unterstützung von regionalen Wirtschaftskreisläufen zu einer nachhaltigen und umweltschonenden Sicherstellung der Rohstoffverfügbarkeit.
Ausgerichtet wird die Veranstaltung vom gemeinnützigen Verein REWIMET Recycling-Cluster wirtschaftsstrategische Metalle, einem Netzwerk von Unternehmen, wissenschaftlich arbeitenden Institutionen und Gebietskörperschaften.