120 Megawattkessel besteht Druckprobe und erhält TÜV-Freigabe

Bereits am 23. November 2023 hat der 120-Megawattkessel des MHKW Stapelfeld die Druckprobe erfolgreich bestanden.
Copyright: EEW

EEW Energy from Waste Stapelfeld (EEW) und der beauftragte Anlagenbauer Standardkessel Baumgarte GmbH haben mit der TÜV-Freigabe einen wichtigen Meilenstein erreicht. Das traditionelle Stempeln und Anbringen des Kesselschildes haben beide heute mit einer feierlichen Zeremonie gemeinsam mit Projektpartnern und rund 150 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit gefeiert. Joschka Knuth, Staatssekretär im Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein, würdigte das für seine Energieeffizienz aus Mitteln des europäischen Strukturfonds (EFRE) geförderte Projekt in einem Grußwort.

Timo Poppe, CEO der EEW-Gruppe, betont die Bedeutung thermischer Abfallverwertungsanlagen für die immer volatiler werdenden Energiemärkte der Zukunft: „In Stapelfeld realisiert EEW eines seiner größten Zukunftsprojekte. Sowohl hinsichtlich der Investition in Höhe von 220 Millionen Euro als auch der beachtlichen Kesselleistung von 120 Megawatt setzen wir hier neue Maßstäbe.“ Und weiter: „Wir produzieren bedarfsgerechten Strom für die Region aus den nicht-recycelbaren Abfällen der Region. Das ist nachhaltig und kalkulierbar.“ Damit sei EEW verlässlicher Partner der Energiewende und biete Versorgungssicherheit auch dann, wenn Wind nicht weht und Sonne nicht scheint. Gleichzeitig verfüge die neue Anlage über das Potenzial von bis zu 400.000 Megawattstunden Fernwärme.

„Die Druckprobe ist der unerlässliche Abschlusstest für die Sicherheit und Zuverlässigkeit von unter Druck stehenden Körpern, bevor sie in Betrieb genommen werden können“, erklärt Dr. Joachim Manns, COO und Mitglied der Geschäftsführung der EEW-Gruppe. Sie diene dazu sicherzustellen, dass der Kessel dem vorgesehenen Betriebsdruck standhalten kann, ohne Schäden zu erleiden. Dafür wird der Kessel mit einem Druck deutlich über dem normalen Betriebsdruck beaufschlagt. Insgesamt habe die Druckprobe die gute Arbeit der Kesselbauer und Schweißer bestätigt, sagt Projektleiter Felix Ranseder und ergänzt: „Mehr als 31 Kilometer Schweißnähte haben einem eineinhalbfachen Prüfdruck von 85,4 bar standgehalten – einem Wasserdruck, wie er in 850 Meter Tiefe herrscht.“

Die nächsten Meilensteine auf dem Weg zur Fertigstellung des aktuell größten Bauprojektes der EEW-Gruppe sind die sogenannte kalte Inbetriebsetzung mit dem Funktionstest aller verbauten Aggregate sowie daran anschließend die warme Inbetriebsetzung mit dem ersten Feuer und dem Reinigen des Kessels durch das Ausblasen mit Dampf. Die Inbetriebnahme ist für das 2. Quartal 2025 geplant.

Kommentar schreiben

Please enter your comment!
Please enter your name here

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.