Zum einen wächst die Menge an Entsorgungsmaterial international gesehen weiterhin stark an. Zum anderen erkennen Verbraucher, Unternehmen und Politik zunehmend, dass es zu einem gemeinsamen Umdenken kommen muss. Neben einer Reduktion der Elektronikabfälle, einem geänderten Reparaturverhalten und einem Konsumumdenken, muss das Recycling und die Wiederverwertung weiter vorangetrieben werden.
Auch deswegen hat der schweizerische Recyclingspezialist Immark an seinem Standort in Regensdorf seine bisherige Anlage für die Elektronikschrottaufbereitung mit einer hochmodernen Recyclinganlage ersetzt und erweitert. Neu ist, dass Immark hier nach dem neuesten Stand der Technik das Material verarbeiten kann. Die neue Anlage hat das Ziel, mit modernster Technik einen Beitrag zum umweltfreundlichen Recycling zu leisten. Dabei steht die Entfernung von Schadstoffen aus dem Elektronikschrott sowie die Gewinnung sauberer Fraktionen wie Eisen, verschiedenen Nicht-Eisen-Metallen und Kunststoffen im Fokus.
Innovative Technik optimiert das Recyclingverfahren
Patrick Wollenmann, Teamleiter Technik bei Immark: „Das Besondere an der Anlage ist nicht nur, dass hier die neueste Technik verbaut wurde. In der Entwicklung des Aufbereitungsverfahrens haben wir vor allem auch Wert daraufgelegt, die Handsortierer bestmöglich zu entlasten und gleichzeitig möglichst reine Material-Fraktionen zu erzielen.“
Denn diese sind essenziell für eine wirtschaftliche und zugleich umweltgerechte Aufbereitung von Recyclingrohstoffen. So ist die präzise Siebung nach Materialgrößen zwingende Voraussetzung für die anschließende Sortierung nach Material und Beschaffenheit durch nachgelagerte Sortiergeräte. Je „sauberer“ diese versorgt werden, um so leistungsstärker und genauer können sie die Materialströme aufbereiten.
Das heißt, nur mittels sauber nach Größen sortierter Materialströme kann anschließend die nachgelagerte Sortiertechnik hochperformant nach Material und Materialbeschaffenheit sortieren.
Patrick Wollenmann: „Wirtschaftlich und für die Umwelt am besten ist es, wenn wir es schaffen, die unterschiedlichsten Elektrogeräte so zu recyceln, dass am Ende sehr saubere Einzelmaterialien daraus zurückgewonnen werden können. So leisten wir den größten Beitrag zur Ressourcenrückgewinnung und damit für den Umweltschutz.“
Eine Frage des Materials
Als Partner für Förder- & Separiertechnik konnte Spaleck mit der Lieferung von Fördereinheiten und Siebmaschinen zur Realisierung der neuen Anlage beitragen. Um die angestrebte Materialreinheit zu erreichen, wurde unter anderem auf ein spezielles Förderaggregat von Spaleck gesetzt. Marcel van Reimersdahl, Experte für die Spaleck-Siebtechnik: „Für die neue Immark-Anlage haben wir unsere Kombinationsanlage eingesetzt, welche die nachgelagerten optischen Sortiergeräte optimal versorgt.“
Dabei wurde neben der passgenauen Aufgabebreite eine weitere wesentliche Qualitätskomponente umgesetzt: Die Absiebung des nachteiligen Feinanteils. Marcel van Reimersdahl: „Die Leistung eines Sortierers hängt maßgeblich von der Materialzufuhr ab. Durch unsere kontinuierliche und gleichmäßige Beschickung über die gesamte Bandbreite kann der Sortierer seine maximale Leistung erbringen und somit den besten Return on Investment erzielen. Um noch bessere Ergebnisse zu erzielen, haben wir eine in der Praxis weitere zentrale Störquelle beseitigt: Die Verunreinigungen des Materials durch Feinanteile.“
Dazu siebt die Spaleck-Kombinationsanlage während der Zuführung unerwünschte Feinanteile < 8 mm mit einem Spezialsiebboden aus. Dadurch gelangt nur das Material in die Sortierung, das dort auch tatsächlich hingehört. Dieses kann hierdurch optimal von dem Sortiergerät detektiert und verarbeitet werden. Die Absiebung in der Phase der Zuführung gewährleistet eine äußerst effektive Vermeidung von Verschmutzungen und Verklebungen des Sortierbandes und verbessert die Sortierqualität nachhaltig.
„So schaffen wir es, mit der neuen Aufbereitungsanlage durchwegs sehr hohe Reinheitsgrade der Fraktionen zu erzielen“, freut sich Patrick Wollenmann.
Leistungsstarke Siebtechnik im Vorfeld optimiert
Zu Beginn des Aufbereitungsprozesses, nach der Zerkleinerung und einer ersten Handsortierung, kommen zudem zwei Spaleck-Eindecker-Wertstoffsiebe des deutschen Maschinenbauers zum Einsatz.
Marcel van Reimersdahl: „Bereits in der Planungsphase des Projektes haben wir gemeinsam mit dem Immark Team umfangreiche Siebversuche bei uns im Spaleck-Testcenter durchgeführt. Durch diese Versuche mit dem Material von Immark konnten wir im Vorfeld den Siebprozess und die Zielfraktionen unter sehr realitätsnahen Bedingungen testen. Dadurch konnten wir die optimale technische Ausstattung der Siebmaschinen ermitteln und sicherstellen, dass im späteren Live-Betrieb sehr hochwertige Materialfraktionen erzielt werden.“
Konkret werden Fraktionen von 20 bis 60 mm bzw. 20 bis 70 mm generiert. „Durch die besonderen Siebmedien und die effiziente Siebtechnologie von Spaleck können wir hochwertige Fraktionen erzeugen, die den Anforderungen eines State-of-the-Art-Elektronikschrott-Recyclings entsprechen. Für uns ist es wichtig, dass wir mit unserer neuen Anlage die gesetzlichen Vorgaben übererfüllen und einen Beitrag zur Schonung der Umwelt leisten“, freut sich Patrick Wollenmann. Marcel van Reimersdahl ergänzt: „Das Immark Team kann sehr stolz auf diese hochkomplexe und leistungsstarke Elektronikschrottaufbereitung sein.“