Bei den Primäraluminiumhütten sank das Produktionsvolumen um knapp die Hälfte, im weiterverarbeitenden Halbzeug-Bereich lag das Minus im oberen einstelligen Prozentbereich.
AD-Präsident Rob van Gils betonte: „Es macht mich nachdenklich, wenn drei Viertel unserer Industrie die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland derzeit als gering oder sehr gering einschätzen – das besagt die Umfrage, die wir regelmäßig im Verband durchführen. Für die überwiegende Mehrheit bleiben die Energiepreise das wichtigste Thema. Viele erwarten zudem für die Wintermonate eine weitere Anspannung auf den Energiemärkten. Momentan sehen wir kein Licht am Ende des Tunnels.“
Die Herstellung von Rohaluminium ging im dritten Quartal um 8 Prozent auf rund 774.000 Tonnen zurück. Nach den ersten drei Quartalen liegt der Output bei gut 2,3 Mio. Tonnen (-11 Prozent). Dabei sank die Herstellung von Primäraluminium im Zeitraum von Januar bis September um 48 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum – die Hütten produzierten rund 147.000 Tonnen. Vor der Energiekrise waren es im Vergleichszeitraum noch 391.000 Tonnen (Q1-Q3 2021).
Die Weiterverarbeitung zu Aluminiumhalbzeug verzeichnete mit knapp 607.000 Tonnen im dritten Quartal ebenfalls ein deutliches Minus (-8 Prozent). Dabei lag der Rückgang bei den Herstellern von Strangpresserzeugnissen im zweistelligen Bereich (-17 Prozent), während die Produktion von Walzprodukten vergleichsweise moderat sank (-6 Prozent). In den ersten drei Quartalen dieses Jahres wurden insgesamt 1,8 Mio. Tonnen Halbzeuge in Deutschland hergestellt (-10 Prozent).
Van Gils weiter: „Aluminium bleibt eine der wichtigen Säulen der Transformation. Die Nachfrage wird mittel- und langfristig deutlich steigen. Aktuell trifft uns der konjunkturelle Gegenwind jedoch mit voller Härte – zusätzlich zu den hohen Energiepreisen. Als Grundstoffindustrie liefern wir in viele Wirtschaftsbereiche. Insbesondere in der Baubranche sind die Aufträge buchstäblich eingebrochen. Aber auch im so wichtigen Automotive-Sektor schwächelt die Nachfrage.“