In der Automobilindustrie fallen große Volumina an Aluminium-Produktionsschrott an. Diese werden zwar gesammelt, aufbereitet und wiederverwendet, aber oftmals nicht als hochqualitative, sortenreine Rezyklate. Tomra, Gerhard Lang Recyclin, die Hochschule Pforzheim und das Ingenieurbüro Jeanvré wollen im Rahmen des mit 3,9 Millionen Euro geförderten Forschungsprojekt KANAL nachweisen, dass Aluminium-Produktionsschrott mittels der laserinduzierten Plasma-Spektroskopie effektiv sortiert und in hochqualitatives Sekundäraluminium verwandelt werden kann. Dabei werden Verarbeitungskapazitäten von bis zu 5 Tonnen pro Stunde anvisiert. Begleitet wird das Projekt von Novelis und durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Technologietransfer-Programm Leichtbau finanziell gefördert.
Mit zunehmendem Bestreben zur Erhöhung des Recyclinganteils in der Automobilproduktion – und auch weiteren Industrien – nimmt die Trennung von Aluminiumschrotten nach Legierungsklassen eine entscheidende Rolle ein. Legierungen bestehen aus Aluminium, welchem weitere Elemente wie Magnesium, Zink, Kupfer und Silizium beigemischt werden, um dem Aluminium eine bestimmte Eigenschaft zu verleihen. Besonders gefragt in der Automobilindustrie sind die Legierungsklassen 5000 und 6000, allerdings werden die Produktionsschrotte oft gemischt gesammelt, was hinderlich für das hochwertige Recycling ist. Aufgrund des hohen Qualitätsanspruchs, der Anforderung, mehr recyceltes Material zu verwenden und der Dekarbonisierungsziele der Industrie, sind die Automobilhersteller bestrebt, die Verwendung von Aluminiumschrotten zu erhöhen. Dazu müssen eben diese vermischten Aluminiumproduktionsschrotte sortenrein sortiert werden. Dies bedarf innovativer Lösungen, die das Konsortium erprobt.
Das Projekt wird in einer Aluminium-Aufbereitungsanlage mit LIPS-Sortiermaschine bei Gerhard Lang Recycling in Gaggenau in industriellem Standard durchgeführt.