Unter 30-Jährige gelten als besonders motiviert, das Klima zu schützen. Und das schlägt sich auch beim Engagement in Bezug auf die Abfalltrennung nieder, wie eine Umfrage anlässlich des 30-jährigen Bestehens der ARA zeigt. So ist es positiv, dass sich die Gen Z vorgenommen hat, künftig noch besser zu recyceln, 60 Prozent wollen in Zukunft noch mehr Abfall getrennt sammeln. „Wir alle gemeinsam – Wirtschaft, Politik und Verbraucher*innen – müssen uns beim Recycling noch mehr anstrengen, um den Klimaschutz voranzubringen. Das Bewusstsein der jüngeren Generation stimmt uns für die Zukunft aber optimistisch. Schließlich steht Abfalltrennung für sie an oberster Stelle in Sachen Klimaschutz“, so Harald Hauke, Vorstandssprecher der ARA. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, durch eine korrekte Trennung ihren persönlichen Beitrag zu einer sauberen Umwelt zu leisten. Fast ein Drittel versucht, Abfall zu vermeiden und verwendet Mehrwegprodukte – alles mit dem Ziel, das Klima zu schonen.
Wo liegt das Verbesserungspotential bei den unter 30-Jährigen?
44 Prozent der unter 30-Jährigen trennen ihren Abfall immer, weitere 41 Prozent versuchen weitestgehend zu trennen, verzichten aber situationsbedingt darauf. Bei der Hälfte der Befragten leidet die Trennmoral, wenn in unmittelbarer Umgebung keine Möglichkeit zur korrekten Entsorgung besteht. Für rund 30 Prozent gerät die Wichtigkeit, korrekt zu trennen ins Hintertreffen, sobald sie außer Haus unterwegs sind. Ein knappes Viertel der Befragten führt den damit verbundenen hohen Aufwand als Entschuldigung an, und für 20 Prozent liegt es an der fehlenden Zeit.
Positiv ist, dass die Umstellung der Leichtverpackungssammlung seit Januar 2023 bei den Verbraucher*innen angekommen ist: „Mit Jahresbeginn wurde die Sammlung von Leichtverpackungen in Österreich vereinheitlicht. Damit werden alle Kunststoffverpackungen in der Gelben Tonne oder dem Gelben Sack gesammelt. 70 Prozent der Befragten wussten über die Umstellung Bescheid. Für den Klimaschutz und zur Erreichung der EU-Recyclingziele müssen wir hier auch die restlichen 30 Prozent erreichen. Unser Ziel ist es, alle Bürger*innen zu motivieren, ihre Verpackungen getrennt zu sammeln, denn wenn sie im Restmüll landen, sind sie für das Recycling verloren“, erklärt Hauke.
Junge Menschen sehen sich selbst in der Verantwortung
Der am häufigsten getrennte Packstoff bei der jungen Generation ist mit 80 Prozent eindeutig Papier, auf diesen folgen Plastikflaschen (71 %), Metalldosen (69 %) sowie Glas (67 %). Verbesserungspotenzial zeigt die Studie bei der getrennten Sammlung von Kunststoffverpackungen: Aktuell sammeln 50 Prozent der Befragten Chipstüten, Joghurtbecher und Co. getrennt vom Restmüll. In der Verantwortung zur korrekten Abfallentsorgung sehen sich 77 Prozent der jungen Leute übrigens selbst, gefolgt von den Eltern sowie dem*r Partner*in.
Hohes Bewusstsein für Abfall als Rohstoff
Als Konsequenzen einer mangelhaften Trennung sehen knapp die Hälfte der unter 30-Jährigen den Verlust von Rohstoffen, höhere Kosten sowie gesteigerte CO₂-Emissionen. Ebenso wird damit ein höherer Energieverbrauch verbunden und auch die Verunreinigung von Natur und Umwelt wird befürchtet. Dabei dient das soziale Umfeld von Familie, Freund*innen und Bekannten (41 %) als wichtigste Informationsquelle der Befragten für die korrekte Abfalltrennung. Darüber hinaus beziehen die unter 30-Jährigen ihr Wissen von den Aufschriften auf Sammelbehältern (34 %), der Gemeinde (30 %) oder sie recherchieren im Internet (26 %).
Um die Verbraucher*innen beim richtigen Trennen zu unterstützen, startete die ARA Anfang des Jahres mit der Recycling-App Digi-Cycle, die sich speziell an die jüngere Generation richtet. User*innen können die Verpackungen scannen und erhalten über den Recyclingguide eine ortsspezifische Trennanleitung sowie den Standort der nächsten Sammelstelle. So soll das Wissen der jungen Generation in puncto Abfalltrennung verbessert werden und ein verstärktes Recyclingverhalten fördern.