Zu diesem Ergebnis kommt eine umfassende Klimastudie des Verbandes Die Papierindustrie, die verschiedene Strategien für eine Transformation der Branche aufzeigt. Der Schlüssel zur Transformation liegt in der ausreichenden Verfügbarkeit erneuerbarer Energien zu wettbewerbsfähigen Preisen, heißt es in der 50-seitigen Studie.
Der jährliche Energieverbrauch der deutschen Papierproduktion liegt bei ca. 60 TWh und geht mit rund 12 Millionen Tonnen an fossilen CO₂-Emissionen einher. Diese Energie wird benötigt, um Dampf, Strom und gasförmige Brennstoffe für den Produktionsprozess bereitzustellen, und zwar rund um die Uhr. Für die Transformation zu einer klimaneutralen Papierindustrie bedarf es jedoch fossilfreier Lösungen. Fossile Brennstoffe müssen dafür durch einen Mix aus Windkraft bzw. Photovoltaik, grünen Gasen wie Wasserstoff und nachhaltigen Festbrennstoffen wie Faserrückständen ersetzt werden.
Die Studie berechnet verschiedene Szenarien und verweist darauf, dass viele eigene Kraftwerke der Industrie bereits technisch auf den Einsatz von Wasserstoffgemischen vorbereitet sind und die Branche erfolgreich an der Reduzierung ihres Energieverbrauchs gearbeitet hat. Thematisiert wird auch der branchenübergreifende Transformationsbeitrag, den die Papierindustrie beispielsweise als Energielieferant für öffentliche Strom- und Fernwärmenetze leistet.
Winfried Schaur, Präsident von Die Papierindustrie, stellt fest: „Unsere Klimastudie zeigt, dass die Papierindustrie klimaneutral kann. Bis die Ausbauziele der Bundesregierung bei den erneuerbaren Energien erreicht sind, ist die Industrie jedoch auf einen Brückenstrompreis angewiesen, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen und die Transformationskosten planbar zu machen.“