Falsch ausgestaltet berge das Konzept eines Industriestrompreises außerdem die Gefahr, eine Brücke ins Nichts zu werden. „Dann stünden wir gegen Ende des Jahrzehnts wieder vor der Frage, wie es weitergehen kann“, so VDMA-Präsident Karl Haeusgen.
Unstrittig sei, dass Handlungsbedarf besteht: Den Strompreis sieht der VDMA als Standortfaktor im internationalen Wettbewerb. Deshalb sei der Ansatz der Bundesregierung richtig, dass eine strukturelle Lösung nur in einer schnellstmöglichen Ausweitung des Angebots von Strom aus erneuerbaren Energien, flankiert von Systemmaßnahmen wie Netzausbau und Back-up-Kraftwerken, bestehen könne.
„Höchste Priorität muss jetzt eine allgemeine Dämpfung der Energiekosten haben. Hier kommen sowohl eine Senkung der Stromsteuer als auch eine stärkere Übernahme der Netzumbaukosten in Betracht. Voraussetzung für beides ist eine solide Gegenfinanzierung“, so Haeusgen weiter.
Zugleich müssten richtige Ziele – etwa die Stärkung von Souveränität und Resilienz – europäisch gedacht werden. Hierzu gelte es, Kostenvorteile bei Produktionsstandorten innerhalb der EU konsequent zu nutzen. Ein Subventionswettlauf innerhalb der EU müsse im Interesse des Wirtschaftsstandortes Europa und seiner globalen Positionierung vermieden werden.