Damit erreicht Österreich schon heute die von der EU ab 2030 geforderte Recyclingquote von 60 Prozent.
Restmüllanalysen zeigen, dass im Haushaltsabfall noch immer wertvolle Stoffe entsorgt werden, die recycelt werden könnten, wie Papier und Karton (6,9 % des gesamten Restmülls), Kunststoffverpackungen (6,2 %), Glas (4,6 %) oder Metall (2,8 %). Gabriele Jüly, Präsidentin des Verbands Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB): „Österreich gehört zu den europäischen Spitzenreitern im Recycling. Unsere Betriebe arbeiten täglich daran, getrennt gesammelten Abfall aufzubereiten, um daraus neue Produkte wie Glasflaschen, Joghurtbecher oder auch Fahrradrahmen zu machen. Das schont unsere Ressourcen. Aber wir könnten noch besser sein. Denn noch immer landen viel zu viele Wertstoffe im Restmüll, die für das Recycling verloren gehen.“
Mit der einheitlichen Sammlung von Kunststoff und Metall, die in Österreich seit Anfang des Jahres umgesetzt wurde, sei es jetzt noch einfacher, Kunststoffe vom Restmüll zu trennen, ist Jüly überzeugt. Sie will aber nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Wirtschaft und Industrie in die Pflicht nehmen: „Produkte müssen so entworfen werden, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus vollständig recycelbar sind. Oft ist das gar nicht möglich, weil z. B. Batterien fix verbaut sind oder sich Verpackungen aus Stoffen zusammensetzen, die nicht trennbar sind. Das Ziel muss sein, alle Bestandteile eines Produktes auch am Ende seines Lebenszyklus im Kreislauf zu halten.“ Die EU-Verpackungsverordnung sieht vor, dass ab spätestens 2030 alle Verpackungen recyclingfähig gestaltet sein müssen.