Das 2019 als Spin-off der ETH Zürich gegründete Schweizer Unternehmen hat sich in den vergangenen drei Jahren von ersten Tests über Prototypen bis zu einem Netzwerk von Abscheidungs- und Speicheranlagen entwickelt. Die erste stationäre Anlage, die CO₂ in Abbruchbeton speichert, ging vor weniger als einem Jahr in Betrieb. Seither sind acht weitere Anlagen entstanden, die bereits täglich Tonnen von CO₂ entfernen.
Die neu in Betrieb genommene Anlage ist die bisher größte – sie hat eine Speicherkapazität von rund 1.000 Tonnen CO₂ pro Jahr. Zwei Schweizer Abbruchrecycling- und Betonproduktionsunternehmen, die Alluvia AG und die Vigier Beton, haben gemeinsam mit neustark dieses Projekt geplant und betreiben nun die Anlage. Sie wurde auf einem großen Abbruchgelände (Papierfabrik in Solothurn) gebaut, um einen direkten Zugang zum Abbruchbeton zu ermöglichen.
Indem CO₂ aus Biogasanlagen abgeschieden und zu nahe gelegenen Speicheranlagen transportiert wird, wo das CO₂ während des Recyclingprozesses in das Granulat von Abbruchbeton injiziert wird. Die Technologie von Neustark löst einen Mineralisierungsprozess aus, bei dem das CO₂ in Kalkstein umgewandelt und so an die Poren und die Oberfläche des Granulats gebunden wird. Das CO₂ wird dauerhaft im Abbruchbeton gespeichert und so der Atmosphäre entzogen.
Das Unternehmen arbeitet mit Biogasanlagen zusammen, um von ihnen CO₂ abzufangen, mit Baustoffrecyclern, um bei ihnen CO₂ zu speichern sowie mit Unternehmen mit ehrgeizigen Klimazielen, die die CDR-Zertifikate (Carbon Dioxide Removal) erwerben. Das mit dem CO₂ injizierte Betongranulat kann dann wie üblich von den Recyclern zum Bau von Straßen oder zur Herstellung von neuem Recyclingbeton verwendet werden.