Der erforderliche Aufwand für eine Nachsortierung der Polyethylen-Leichtverpackungs(LVP)-Abfälle, wie sie beispielsweise aus der gelben Tonne kommen, entfällt ebenso wie die Zugabe von Primär-Kunststoff der sogenannten PCC (post consumer commercial)- oder PIR (post industrial)-Klassen.
Das Patent betrifft die Herstellung eines aufbereiteten Kunststoffmaterials aus LVP mit einem Anteil von mindestens 95 Prozent HDPE. Es handelt sich um ein mechanisches Recyclingverfahren mit einer chemisch gesteuerten Rheologiemodifikation zur weiteren Herstellung von Blasformprodukten aus 100 Prozent LVP-Post-Consumer-Material, die bisher qualitativ nur für Extrusionsverfahren geeignet waren.
Entwickelt wurde das Verfahren im eigenen Kompetenzzentrum für Kunststoffrecycling von Interzero im slowenischen Maribor. Das Kompetenzzentrum ist die einzige auf Basis der Labornorm ISO/IEC 17025:2017 staatlich akkreditierte Forschungseinrichtung in der EU, die sich auf die Entwicklung und Analyse von Recyclingkunststoffen spezialisiert hat.
Eine spezielle Kombination von Additiven modifiziert die Fließeigenschaften des Polyethylens so, dass die Viskosität erhöht wird und sich die Schmelzflussrate verringert. Dies ermöglicht den Sprung von der bisherigen Extrusionsqualität zu der für die Flaschenherstellung geeigneten Blasformqualität.