Knappe Ressourcen, steigende Energiepreise und die Anforderungen des Green Deals lassen die Nachfrage nach recycelten Baustoffen steigen. Derzeit machen Bau- und Abbruchabfälle 16,4 Prozent des Gesamtabfallaufkommens in Österreich aus, das sind insgesamt 11,4 Mio. Tonnen pro Jahr. Davon werden rund 70 Prozent oder 8 Mio. Tonnen recycelt und der Kreislaufwirtschaft als Recycling-Baustoffe wieder zugeführt**. Das sei im europäischen Vergleich ein guter Wert, dennoch sei Luft nach oben: Alois Fürnkranz, VOEB-Experte für Baurecycling, ist überzeugt, dass in den nächsten fünf Jahren eine Erhöhung der Recyclingrate auf 90 Prozent möglich ist.
EU-Taxonomie ist Revolution für Bauwirtschaft
Ab Januar 2024 sind laut EU-Taxonomie börsennotierte Unternehmen verpflichtet, Nachhaltigkeitskennzahlen zu veröffentlichen. Jede Maßnahme zur CO₂-Reduktion ist relevant. „Das ist eine echte Revolution für die Bauwirtschaft“, freut sich Fürnkranz. „Denn jede Baumaßnahme muss hinsichtlich konkreter Nachhaltigkeitskriterien überprüft und dokumentiert werden. Das wird zu einer starken Nachfrage nach recycelten Baustoffen führen, da diese ein wesentlicher Baustein von klimaneutralem Bauen sind.“
Bundesregierung fördert nachhaltiges Bauen
Derzeit werden in Österreich jährlich 70 Prozent oder 8 Mio. Tonnen der Bau- und Abbruchabfälle recycelt und daraus wertvolle Sekundärrohstoffe entwickelt, die wiederum in der Baubranche zum Einsatz kommen. Fürnkranz: „Ich bin mir sicher, dass wir in den nächsten fünf Jahren mehr als 90 Prozent aller Bau- und Abbruchabfälle recyceln werden, um der steigenden Nachfrage zu entsprechen.“ Erst vor Kurzem hat auch Bundesministerin Leonore Gewessler gefordert, die Kreislaufwirtschaft in der Baubranche voranzutreiben und gezielte Förderungen dafür beschlossen. Weitere Hebel für klimaneutrales Bauen sind eine effiziente Materialnutzung, die Produktion von weniger energieintensiven Baustoffen, die Nutzung von Sekundärrohstoffen sowie so zu bauen, dass alle Materialien bei Abbruch wiederverwertbar sind.